Die hochansteckenden und potenziell lebensgefährlichen Masern breiten sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wieder stark aus. In den vergangenen zwei Jahren habe sich weltweit die Zahl der erfassten Fälle verdoppelt, in Europa sogar verdreifacht, teilte die WHO am 14. Februar in Genf mit.

Für 2018 seien bis Mitte Januar dieses Jahres 229.000 Fälle der Infektionskrankheit gemeldet worden, sagte die WHO-Direktorin für Impfungen, Katherine O'Brien. Mitte Januar 2018 hatte die WHO 115.000 Masernfälle für 2017 erfasst. Die abschließende Zahl für 2017 habe bei 173.000 gelegen.

Die WHO-Mitgliedsländer können ihre Fälle für 2018 noch bis April 2019 melden. Die Zahl der erfassten Fälle für 2018 wird deshalb laut der WHO noch steigen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch erheblich über den gemeldeten Fällen liegen.

In Europa habe sich die Zahl der gemeldeten Fälle 2018 sogar auf 60.000 verdreifacht, diese Entwicklung gehe vor allem auf die Ausbreitung der Krankheit in der Ukraine zurück.

Viele Erkrankungen auf den Philippinen

Bis zum Jahr 2016 habe sich die Zahl der Fälle weltweit zurückentwickelt. Die WHO macht den geringen Impfschutz für die starke Ausbreitung der Masern mitverantwortlich. In den Philippinen etwa seien 2017 nur rund 70 Prozent der Kinder geimpft worden.

Für einen wirksamen Schutz müssen den Angaben nach 95 Prozent aller Kinder geimpft sein. In den Philippinen sind laut WHO seit Anfang Januar mehr als 4.300 Masernfälle registriert worden, 70 Menschen seien gestorben.

Die WHO nennt zwei Hauptursachen für niedrige Impfraten. Viele Menschen in abgelegen Gebieten oder in Konfliktregionen seien für Impfteams schwer oder überhaupt nicht zu erreichen. Zudem habe das Vertrauen in die Impfung abgenommen.

Die WHO führt den Vertrauensschwund auch auf gezielte Desinformation zurück. Die Masern sind eine schwere Infektionskrankheit und werden durch Viren übertragen. Es kommt zu hohem Fieber, Schnupfen, Husten sowie Hautausschlag. Die Masern greifen das Immunsystem an. Die betroffenen Menschen sind anfälliger für andere Krankheiten.