Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die neue Bundesregierung zum Einsatz für den Frieden in Syrien aufgerufen. Das Kabinett sowie alle politisch Verantwortlichen seien gebeten, "alles Menschenmögliche zu tun, um zunächst die menschliche Sicherheit für die leidende Zivilbevölkerung in Ost-Ghouta zu gewährleisten, darüber hinaus weitere Schritten einzuleiten hin zu einer nachhaltigen politischen Friedenslösung für Syrien und seine Nachbarstaaten", erklärte Bedford-Strohm, wie die EKD am 19. März mitteilte. Im von der syrischen Armee belagerten Ost-Ghouta in der Nähe der Hauptstadt Damaskus war die Lage zuletzt besonders dramatisch.

"Bittere Jahre des Blutvergießens"

"Der Krieg in Syrien geht in diesen Tagen in sein achtes Jahr", sagte der Ratsvorsitzende. "Sieben bittere Jahre des Blutvergießens, von Hass und Gewalt, von gescheiterten Friedensbemühungen und weiterer Eskalation haben mehr als 500.000 Todesopfer gefordert und ein zerstörtes Land hinterlassen." Millionen syrischer Flüchtlinge seien auf der Flucht. Der Friede scheine fern, und neue humanitäre Katastrophen größten Ausmaßes seien in vollem Gange, mahnte Bedford-Strohm. Er rief dazu auf, im Gebet für den Frieden und in der Fürbitte für die Leidenden nicht nachzulassen.

In Syrien kämpfen Truppen des Machthabers Baschar al-Assad, oppositionelle Rebellen und Terrorgruppen gegeneinander. Seit Frühjahr 2011 wurden mehr als 400.000 Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen sind auf der Flucht.