sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

auch im zweiten Jahr der Pandemie ist das gewohnte Alltagsleben in weiter Ferne. Kontaktbeschränkungen wird es wohl noch länger geben. Können "normale" Bürgerinnen und Bürger damit noch gut umgehen, so sieht die Lage in Gefängnissen ganz anders aus. Die Zahl der Selbsttötungen hat sich wegen Corona stark erhöht, die Vereinsamung der Häftlinge wird zum Problem. Experten fordern, die Präventionsarbeit zu verbessern.

Eine Studie der OECD schont die Bundesregierung nicht: Trotz der angelaufenen "Nationalen Weiterbildungsstrategie" gibt es auf diesem Feld erhebliche Missstände im Vergleich zu anderen Staaten. Vor allem die Bedürfnisse Geringqualifizierter kämen zu kurz, hieß es bei der Vorstellung der Untersuchung. Gewerkschaften und Sozialverbände mahnen Reformen an, auch mit Blick auf die Folgen von Corona. Sie werben für ein "Bundesweiterbildungsgesetz".

Nach etlichem Ringen nimmt die Bundesregierung nun auch die Unternehmen in die Pflicht, ihren Beschäftigten Schnelltests anzubieten - mindestens zwei Mal pro Woche. Das gilt für alle Arbeitgeber, auch in der Sozialbranche. Dort sieht man sich gut gerüstet, auch weil große Teile der Belegschaften eh schon regelmäßig getestet werden. Klagen gibt es nur über die zusätzlichen Kosten, die die Firmen selbst stemmen müssen.

Die Geburt eines Kindes ist für Eltern etwas Einzigartiges - sollte man meinen. Und auch, dass werdende Väter selbstverständlich dabei sein können. Das sah aber ein Jobcenter anders und wollte den Arbeitssuchenden nicht zur Geburt seines Kindes reisen lassen. Nun hat das Landessozialgericht Stuttgart geurteilt, dass die Arbeitssuche in diesem Fall aussetzen und die "Ortsabwesenheit" genehmigt werden muss.

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Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 17/2021.

Dirk Baas