

Freiburg (epd). Informationen für Kinder, von denen ein Elternteil im Gefängnis sitzt, bietet die Caritas auf ihrer überarbeiteten Website "Besuch im Gefängnis". In sechs Sprachen beantwortet sie Fragen, die Kinder umtreibt, wenn Vater oder Mutter in Haft sind, teilte die Caritas am 29. März in Freiburg mit.
Die Seite informiert auch in Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch und Arabisch unter anderem darüber, wie der Besuch im Gefängnis abläuft und wie eine Zelle und der Tagesablauf der Inhaftierten aussieht. Zudem bietet sie kindgerecht aufbereitete Bilder und Videos an.
In der Pandemie-Zeit, in denen Besuche ins Gefängnis oft untersagt und die Kontakte mit Inhaftierten extrem eingeschränkt sind, seien Informationen über das Leben hinter Gittern für die betroffenen Kinder wertvoller denn je, schreibt die Caritas. "Ein Besuch bei Mama oder Papa im Gefängnis fühlt sich in Zeiten von Corona schlimm an", sagte Gefängnisseelsorger Peter Holzer, Dekan im Justizvollzug in Baden-Württemberg.
In Deutschland betrifft die Inhaftierung eines Elternteils nach Schätzungen rund 100.000 Kinder. Oft werde außerhalb der Familie verschwiegen, dass Vater oder Mutter in Haft sind. Für Kinder gebe es dann sehr wenige Möglichkeiten, sich darüber mit jemandem auszutauschen, erklärt die Caritas.
Die Seite "Besuch im Gefängnis" wird seit 2014 vom Deutschen Caritasverband und der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe betrieben und ist den Angaben nach das einzige Angebot für Kinder von inhaftierten Eltern im deutschsprachigen Raum.