sozial-Branche

Nordrhein-Westfalen

Krankenhausverband würdigt Förderung des Hebammenkreißsaals



Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband hat das NRW-Förderprogramm des hebammengeleiteten Kreißsaals gewürdigt. Diese durch eine erfahrene Hebamme betreute Form der Entbindung sei ein geburtshilfliches Konzept, das den ärztlich geleiteten Kreißsaal ergänze und zugleich dem Wunsch werdender Eltern nach einer möglichst selbstbestimmten und natürlichen Geburt entgegenkomme, erklärte der Verband am 2. März in Berlin.

Um das Modell in NRW weiter zu etablieren und landesweit auszuweiten, unterstützt das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium Krankenhäuser mit einer geburtshilflichen Abteilung beim Aufbau eines hebammengeleiteten Kreißsaals mit bis zu 25.000 Euro. Gefördert werden beispielsweise Schulungen, Workshops und Prozessmanagement. Das Programm läuft vom 1. April 2021 bis 31. Dezember 2022. Förderanträge müssen bis zum 2. November 2021 eingereicht werden. Zusätzlich fördert das Land NRW die Krankenhäuser mit 100 Millionen Euro über Einzelförderung bei Vorhaben zur Stärkung der geburtshilflichen Versorgung im Jahr 2021.

Neues Betreuungskonzept

Der Hebammenkreißsaal soll laut Ministerium als Betreuungskonzept den ärztlich geleiteten Kreißsaal ergänzen. Eine Versorgung sei für gesunde Schwangere geeignet, die nach unauffälligem Schwangerschaftsverlauf eine unkomplizierte Geburt erwarten können. Wesentliche Bestandteile des Konzepts seien die von Hebammen und Ärzteschaft gemeinsam erarbeiteten Kriterienkataloge zur Aufnahme und Weiterleitung sowie die kontinuierliche, selbstständige Betreuung während der Geburt durch erfahrene Hebammen.

Die Frauenklinik Bonn hatte den hebammengeleiteten Kreißsaal als erste Universitätsklinik Deutschlands eingeführt. Inzwischen gibt es neun Hebammenkreißsäle in Nordrhein-Westfalen: in Bad Oeynhausen, Bonn, Düsseldorf und Gütersloh sowie in Herdecke, Köln, Oberhausen, Paderborn und Velbert.