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Diakonie-Chefin: Mit Kirchensteuern die Gesellschaft stärken



Wer Kirchensteuern bezahlt, fördert damit nach Ansicht der Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg, Annette Noller, den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Noller sagte am 26. Februar bei der Jahrespressekonferenz der württembergischen Diakonie in Stuttgart, sie würde gerne jeden, der aus der Kirche austreten will, durch diakonische Einrichtungen führen und zeigen, welche wertvolle Arbeit dort für die Gesellschaft geleistet werde. Das Diakonische Werk ist einer der größten Arbeitgeber im Südwesten, seine 50.000 Hauptamtlichen und 35.000 Ehrenamtlichen erreichen täglich rund 200.000 Menschen mit Unterstützungsbedarf.

Eva-Maria Armbruster, Vorstand Sozialpolitik bei der württembergischen Diakonie, sorgt sich angesichts der Corona-Folgen um die Zukunft diakonischer Einrichtungen. Behindertenwerkstätten oder Wohngruppen würden zwar voraussichtlich nicht geschlossen, doch fehle ihnen das Geld, um in die Zukunft zu investieren. "Eine dringend erforderliche Weiterentwicklung wird massiv abgebremst", warnte sie.

Verlierer des Digitalisierungsschubs

Armbruster berichtete zudem über die Situation von Pflegekräften. Bei vielen sei die Belastungsgrenze längst überschritten. Sie würden sie nun auch für Infektionen in Pflegeheimen und für verweigerte Impfungen beschimpft. "Dabei ist es für sie oftmals sehr schwer, überhaupt an einen Impftermin zu kommen", sagte die Sozialexpertin. Die Situation für Pflegende müsse bei der Bezahlung, den Arbeitszeiten und der Wertschätzung verbessert werden, um auch neues Personal gewinnen zu können.