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Verband: Heimbewohner wegen Pflegemängeln entschädigen



Der BIVA-Pflegeschutzbund fordert eine finanzielle Entschädigung für Heimbewohner, die wegen Corona unter schlechter Versorgung zu leiden haben. "Viele Heimbewohner erhalten seit der Corona-Beschränkungen nicht mehr die vollen Leistungen. Versorgungs- und Pflegemängel häufen sich", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vom 12. Februar. Er fordert eine pauschale Erstattung von mindestens zehn Prozent der monatlich gezahlten Eigenanteile.

Dabei gehe es nicht um die per Gesetz auferlegten Kontaktbeschränkungen, unter denen die Bewohner gelitten haben und teilweise noch leiden. "Sondern es geht um Einbußen, die durch mangelhafte Versorgung im Betreuungs- und Pflegealltag in den Heimen entstanden sind." Verursacht seien diese Mängel etwa durch akute Krankheitsausfälle des Personals.

Klage über gravierende Pflegemängel

Vor allem zu Beginn der Pandemie habe es gravierende Probleme in den Heimen in der Betreuung und Versorgung, wie es eigene Umfragen belegten: Das Anreichen von Getränken unterbleibe, die Zimmer würden nur unregelmäßig gereinigt und sogar die Grundpflege und Lagerung erfolgen unzureichend. "In vielen Einrichtungen leiden die Menschen unter spürbarer Vernachlässigung."

Das sei nicht länger hinnehmbar, betont der Verband: "Die Leistungen, für die sie laut Vertrag bezahlen, werden nur in verminderter Form erfüllt." Über zweitausend Euro zahlen Pflegebedürftige monatlich durchschnittlich aus eigener Tasche für die Heimpflege. "Auf entsprechende Pflege- und Betreuungsleistungen haben sie einen vertragsmäßigen Anspruch", sagte Manfred Stegger, Vorsitzender des Schutzbundes. Die Pflegekassen seien gesetzlich verpflichtet, bei mangelhafter Pflegeleistung für die Bewohner Minderung zu verlangen, die an die Betroffenen auszuschütten sei.



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