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Altersvorsorge

FDP stellt Modell einer "Aktienrente" nach schwedischen Vorbild vor



Die FDP will einen Teil der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Einzahlungen in einen unabhängigen und öffentlich kontrollierten Aktienfonds umwandeln. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Dürr sagte am 16. Februar in Berlin bei der Vorstellung des FDP-Modells einer "Aktienrente", diese könne, kombiniert mit einer starken Fachkräfte-Einwanderung nach Deutschland, langfristig für stabile Rentenbeiträge, ein nicht weiter sinkendes Rentenniveau und die Einhaltung der Schuldenbremse sorgen.

Die Politik müsse eine Antwort geben auf die Probleme einer alternden Gesellschaft, sagte Dürr. Es dürfe nicht zu einem Dauerkonflikt kommen zwischen den Jüngeren, die für die Renten aufkommen müssen und den Älteren, die stabile Renten erwarten, erklärte Dürr: "Ich halte das für eine der größten Gefahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt."

Teil der Beiträge fließt in Aktien

Die FDP orientiert sich mit ihrem Vorschlag am schwedischen Modell, wonach ein Teil des Rentenbeitrags von in Deutschland derzeit 18,6 Prozent des Bruttoeinkommens - die FDP schlägt zwei Prozent vor - in den Aktienfonds eingezahlt werden muss. Um Arbeitnehmer kurz vor dem Renteneintritt vor Kursverlusten zu schützen, die auf ihre Aktienrente durchschlagen würden, soll es wie in Schweden einen Mechanismus zur Umschichtung der risikoärmere Anlagen geben, wenn die Rente näher rückt.

Dürr und der arbeitsmarkt- und rentenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, die das Konzept gemeinsam vorstellten, beriefen sich für die langfristig stabilisierenden Effekte einer verpflichtenden Aktienrente auf Berechnungen des Bochumer Finanzwissenschaftlers Martin Werding. Danach würden sich die öffentlichen Schulden trotz eines zeitweilig höheren Bundeszuschusses zur Rentenversicherung in den kommenden 20 Jahren verringern und das Renteniveau von 2030 an stabilisieren.