sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

als jüngst der ministerielle Vorschlag die Runde machte, Pflege-Auszubildende für Schnelltests in Heimen abzustellen, reagierte die Branche gereizt. Eine gute Ausbildung habe keine Zeitfenster für solche Hilfsdienste, hieß es. Stimmt. Zumal die generalistische Pflegeausbildung noch in den Kinderschuhen steckt. Kaum waren die Startschwierigkeiten beseitigt, da kam Corona - ein Situationsbericht. Noch viel Luft nach oben ist auf einem anderen Feld der Pflegeausbildung, der an den Hochschulen. Pflegeprofessorin Henrikje Stanze berichtet im Interview mit epd sozial über fehlende Absolventen, ein verändertes Berufsprofil für die Pflege und die Nöte der Hochschulen.

Noch immer geht es mit den Corona-Impfungen nur langsam voran. Weil die Impfstoffe fehlen, bleiben viele der 400 Impfzentren weitgehend leer. Doch wo die Spitzen gesetzt werden, sieht man jede erfolgte Immunisierung als Sieg an. So auch im Impfzentrum im norddeutschen Kaltenkirchen, wo sich Sebastian Stoll umgehört hat, was Helfer und Impflinge zu sagen haben.

Für manche Beobachter kam der angekündigte Abschied vom Amt überraschend: Der Missbrauchbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, zieht sich Ende der Legislaturperiode zurück. Im Interview mit dem epd spricht er über seine Beweggründe und blickt auf seine Arbeit zurück. Und er mahnt zugleich, im Kampf gegen sexuelle Gewalt nicht nachzulassen. "Die unabhängige Aufarbeitung kommt nach Jahren beharrlicher Arbeit voran", so Rörig. Doch es bleibe noch viel zu tun, auch für die Kirchen. Für deren Engagement fordert er einen "Ruck".

Pflege- und Sozialverbände sind alarmiert. Sie sehen angesichts der Pläne der Bundesregierung, die Corona-Hilfen im Rettungsschirm zu verändern, die Existenz vieler Pflegeheime in Gefahr. Geld als Erstattung von Pandemie-bedingten Mindereinnahmen soll es nur noch dann geben, wenn diese direkt aus einer behördlichen Auflage oder einer Landesregelung resultiert. Es scheine, als hätte die Regierung vergessen, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei, kritisierte DEVAP-Chef Wilfried Wesemann.

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Dirk Baas