Claudia Bausewein ist zur neuen Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gewählt worden. Die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, löst damit Lukas Radbruch ab, der sechs Jahre lang Präsident der medizinischen Fachgesellschaft war. Wesentliche Herausforderungen für die zukünftige Arbeit der wissenschaftlichen Fachgesellschaft sind laut der für die kommenden zwei Jahre gewählten DGP-Präsidentin Bausewein die Pandemie und die Debatte um den assistierten Suizid: "Sie dominieren im Moment die Diskussionen und brauchen auch weiter unsere volle Aufmerksamkeit." Seit Gründung im Jahr 1994 ist es Anliegen der DGP, die Fortentwicklung der Palliativmedizin und Palliativversorgung interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend zu fördern.
Susanne Munzert ist die neue Oberin der geistlichen Gemeinschaften von Diakoneo in Neuendettelsau. Die 53-jährige Theologin wird zusammen mit einem Rat die Gemeinschaft leiten. Die "Diakoneo Gemeinschaft Neuendettelsau" (DGN) war im vergangenen Jahr aus einer Fusion der bislang eigenständigen Diakonissengemeinschaft, der Diakonische Schwestern- und Brüderschaft sowie der Diakonatsgemeinschaft entstanden. Munzert war nach ihrem Studium an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und in Marburg von 2003 bis 2014 an der Augustana als Assistentin am Lehrstuhl für Systematische Theologie tätig. Im Herbst 2020 übernahm sie als geschäftsführende Pfarrerin die Diakoniegemeinde St. Laurentius in Neuendettelsau. Diakoneo ist eines der größten evangelischen Sozialunternehmen in ganz Deutschland und das größte in Bayern.
Uta Gaidys ist neues Mitglied des Wissenschaftsrats. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Professorin für Pflegewissenschaft und Leiterin des Departments Pflege und Management der HAW Hamburg ab dem 1. Februar für drei Jahre in den Wissenschaftsrat berufen. Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium für die Bundesregierung und die Regierung der Länder in Deutschland. Gaidys zeichnet ein hoher Einsatz für Forschungsprojekte hinsichtlich Fragestellungen der pflegerischen Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen und ihren ethischen Implikationen aus. In einer aktuellen Studie wurden von ihr 2.500 Pflegende in Deutschland befragt, was sie in der aktuellen Pandemie besonders belastet.
Margarete Reske, pensionierte Kölner Richterin, ist auf der ersten Sitzung der für die katholische Kirche zuständigen Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) zur Vorsitzenden gewählt worden. Reske war bis zu ihrer Pensionierung Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Köln. Zu ihrem Stellvertreter bestimmte die Kommission Ernst Hauck, ehemaliger Vorsitzender des 1. Senats des Bundessozialgerichts. Die UKA nimmt Anträge von Betroffenen sexualisierter Gewalt entgegen und entscheidet über die Höhe der Leistungen. Sie ist ein interdisziplinär besetztes Gremium aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Recht, Medizin und Psychologie. Die Mitglieder stehen in keinem Anstellungsverhältnis mit der katholischen Kirche und arbeiten weisungsunabhängig.
Wiebke Müller ist die neue Ansprechperson am Vertrauenstelefon für Betroffene sexualisierter Gewalt der evangelischen Landeskirche in Baden. Die Diplom‐Pädagogin und Supervisorin folgte zum Jahreswechsel auf den Psychologen Peter Linzer, der seit der Einrichtung des unabhängigen Vertrauenstelefons vor zehn Jahren als telefonischer Ansprechpartner zur Verfügung gestanden hatte. Das Vertrauenstelefon wurde von der Landeskirche initiiert, um Menschen, die durch kirchliche Mitarbeitende oder im Rahmen kirchlicher Strukturen sexualisierte Gewalt erlebt haben, eine geschützte Kontaktaufnahme zu ermöglichen.
Alfons Ummenhofer verstärkt seit Jahresanfang die Geschäftsführung der Liebenau Kliniken in Meckenbeuren. Bis Ende 2020 war Irmgard Möhrle-Schmäh alleinige Geschäftsführerin der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der katholischen Stiftung Liebenau. Ummenhofer ist seit 34 Jahren in der Stiftung Liebenau und seit 27 Jahren in verschiedenen Funktionen in den Liebenau Kliniken tätig. Die Kliniken beschäftigen 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Peter Dabrock (57) ist in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen worden. Der Professor für Systematische Theologie an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg tritt die Nachfolge des katholischen Tübinger Theologen Karl-Josef Kuschel an. Dabrock befasst sich vor allem mit der Ethik von Biowissenschaften, von Keimbahnintervention bis Künstliche Intelligenz. Von 2016 bis 2020 war der evangelische Theologe Vorsitzender des Deutschen Ethikrates.