Frankfurt a.M. (epd). Senioren und behinderte Menschen haben bei den Corona-Schutzimpfungen besondere Schwierigkeiten zu bewältigen. Für sie sind barrierefreie Impfzentren daher besonders wichtig. Nach einer bundesweiten Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) bemühen sich die zuständigen Behörden, die Voraussetzungen für einen möglichst problemlosen Zugang zu den mehr als 440 Impfzentren in Deutschland zu schaffen. Ein Problem scheint allerdings vielerorts die Terminvergabe zu sein.
So teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit, der barrierefreie Zugang und Warteräume mit ausreichender Größe auch für Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen seien explizit in die Anforderungen an die rund 100 Impfzentren aufgenommen worden. Ein Sprecher des Sozialministeriums sagte, ihm seien bisher keine Beschwerden bekannt.
In den 53 Impfzentren des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen ist eine möglichst "barrierearme Wegführung" vorgesehen. Meldungen, dass Impfzentren die Vorgaben des Landes nicht erfüllen, liegen nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums bisher nicht vor. Im Internet werde ein Video in Gebärdensprache mit Informationen zur den Impfzentren zur Verfügung gestellt, hieß es. Auch die Impfzentren im Saarland sind laut Gesundheitsministerium barrierefrei gestaltet.
Die zehn Impfzentren, die bislang in Baden-Württemberg in Betrieb sind, haben nach Angaben des Sozialministeriums in Stuttgart alle einen barrierefreien Zugang, auch wenn das manche nur für eine begrenzte Personenzahl gewährleisten können. Wer bei der Terminsuche im Internet Schwierigkeiten habe, könne diese unter der Hotline 116 117 klären, hieß es.
In Hessen seien alle 28 Impfzentren barrierefrei, teilte das Innenministerium in Wiesbaden mit. Das Registrierungssystem für die Anmeldungen war allerdings zum Auftakt am 12. Januar vorübergehend wegen Überlastung zusammengebrochen.
Auch in Rheinland-Pfalz gehörte die Barrierefreiheit zu den Vorgaben für die Errichtung der Impfzentren. Die Wege in den Zentren seien ebenerdig oder es seien Aufzüge vorhanden, hieß es aus dem Sozial- und Gesundheitsministerium in Mainz. Da es sich um Bestandsgebäude handele, müssten einige Standorte noch nachgerüstet werden.
Das Land Niedersachsen sieht ebenfalls die barrierefreie oder mindestens barrierearme Erreichbarkeit der Impfzentren vor. Behinderte Menschen oder Pflegebedürftige könnten von einer Begleitperson unterstützt werden, sagte die Sprecherin des Sozial- und Gesundheitsministeriums. In Bremen sind nach Angaben eines Sprechers der Gesundheitssenatorin alle Impfzentren ebenerdig eingerichtet, vor Ort stehen Rollstühle und Gehhilfen bereit.
Das Hamburger Impfzentrum verfügt nach Angaben der Sozialbehörde über Rampen für einen problemlosen Zugang. Auch Hilfskräfte und Ruheräume seien vorhanden. In Schleswig-Holstein sind alle Impfzentren nach Angaben des Sozial- und Gesundheitsministeriums in Kiel barrierefrei zugänglich. Die meisten Impfzentren verfügten über einen Wartebereich für Begleitpersonen, hieß es.
In Berlin teilte die Senatsverwaltung mit: "Alle Impfzentren sind barrierefrei gebaut." Die Internetseiten, die über "berlin.de" laufen, seien teilweise barrierefrei. Auch in Brandenburg seien alle Impfzentren barrierefrei, hieß es aus dem Sozial- und Gesundheitsministerium in Potsdam.
Die Impfzentren in Sachsen seien barrierefrei und für Rollstuhlfahrer geeignet, teilte das Deutsche Rote Kreuz auf Anfrage mit. Zugleich bemängelte das Rote Kreuz die Erreichbarkeit der Telefon-Hotline für die Terminvergabe.