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Gewaltschutz

Dachverband publiziert Daten über Frauenhäuser



Zum 20. Mal hat der Dachverband Frauenhauskoordinierung (FHK) Daten zu Frauenhäusern in ganz Deutschland erhoben. Demnach leben dort mehr Kinder als Mütter. Mit der "Bewohnerinnenstatistik" biete die FHK die einzige bundesweite Übersicht über Nutzungsmerkmale und Leistungen der Schutzeinrichtungen, heißt es in einer Mitteilung vom 7. Dezember. Für 2019 lägen Daten zu 182 Frauenhäusern und damit zu 7.045 erwachsenen Bewohnerinnen sowie 8.134 Kindern vor.

"Während in der Gesamtgesellschaft wirklich Frauen jeden Alters, aus allen Einkommens- und Bildungsschichten und ungeachtet ihrer Herkunft häusliche Gewalt erleben, sind es besonders vulnerable Gruppen mit begrenzten finanziellen oder sozialen Ressourcen, die die Unterstützung der Frauenhäuser in Anspruch nehmen", erklärte Geschäftsführerin Heike Herold. So waren 79 Prozent der Bewohnerinnen vor ihrer Flucht nicht berufstätig. Zwei Drittel der Nutzerinnen waren nicht in Deutschland geboren und knapp jede dritte Frau gab an, körperliche und/oder psychische Beeinträchtigungen beziehungsweise Behinderungen zu haben.

Kinder erhöhen Aufwand der Betreuung

Zusätzliche Bedarfe entstehen laut Herold außerdem durch die hohe Anzahl von Kindern, die mit ihren Müttern Schutz finden. Mit 8.134 übersteigt ihre Zahl sogar die der erwachsenen Bewohnerinnen. Mangelnde Ressourcen für Kinderbetreuung und die verminderte Aufnahmekapazität für schutzsuchende Frauen stellten das Hilfesystem dabei vor Herausforderungen. FHK setze sich für einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt und eine einheitliche, ausreichende Finanzierung des Hilfesystems ein.