sozial-Branche

Arbeit

Verband: Löhne in der Altenpflege wachsen überdurchschnittlich



Fachkräfte in der Altenpflege haben 2019 im Schnitt mit 3.032 Euro Bruttomonatslohn über fünf Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Im selben Zeitraum sei der Mittelwert aller Branchen um nur knapp drei Prozent gestiegen, teilte der bpa-Arbeitgeberverband am 21. Juli unter Bezug auf den Entgeltatlas 2019 der Bundesagentur für Arbeit mit.

Zwischen 2015 und 2019 stieg das Bruttoentgelt für sozialversicherungspflichtig-angestellte Altenpflegefachkräfte danach sogar um fast 19 Prozent. Der Mittelwert des Gehaltszuwachses aller Beschäftigten in Deutschland habe in selben Zeitraum bei etwas über zehn Prozent gelegen.

Baden-Württemberg führt im Ranking

Im Ranking der Bundesländer lag laut bpa Baden-Württemberg an der Spitze: Hier verdienten Altenpflegefachkräfte im Schnitt 3.326 Euro, gefolgt von Bayern mit durchschnittlich 3.217 Euro. In Hamburg bekommen die Fachkräfte durchschnittlich 3.204 Euro. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt mit 2.532 Euro und Sachsen mit 2.557 Euro. Allerdings hätten die neuen Bundesländer in den vergangenen Jahren aufgeholt: Das Medianentgelt in Sachsen-Anhalt stieg laut bpa von 2015 bis 2019 um mehr als ein Drittel, in Sachsen um fast ein Drittel.

Als Grund für den Lohnanstieg sieht der bpa den Wettbewerb um Altenpflegefachkräfte. Er gehe davon aus, dass sich die Lohnentwicklung in diesem Jahr fortsetzen wird, sagte bpa-Präsident und Ex-Bundesminister Rainer Brüderle. Für die Refinanzierung weiter steigender Löhne, müsse die Politik eine Antwort geben.

Der bpa Arbeitgeberverband vertritt als größter Arbeitgeberverband in der Pflegebranche sowohl die großen, bundesweit tätigen Trägergruppen wie auch die mittleren und kleinen Familienunternehmen. Der Verband zählt nach eigenen Angaben aktuell mehr als 4.000 Mitgliedsbetrieben ein, die über 190.000 Mitarbeiter beschäftigen.