Eschweiler (epd). In den knapp 2.000 Krankenhäusern in Deutschland stehen derzeit mehr als 30.000 Intensivbetten, knapp 17.400 davon sind belegt und mehr als 12.600 sind frei. Das geht aus dem DIVI-Intensivregister hervor, an das seit Mitte April alle deutschen Kliniken mit Intensivbetten ihre Kapazitäten melden müssen. "Wir haben endlich eine verlässliche Übersicht über alle Intensivkapazitäten in Deutschland erreicht", erklärte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am 19. April.
Wichtig sei für die Intensivmediziner, dass ihnen in dem Register die Situation in der Umgebung ihres Krankenhauses gezeigt werde. Denn in der Pandemiesituation müssten die Klinikärzte auch ein Auge darauf haben, was bei ihren Nachbarn und darüber hinaus los sei, sagte Janssens. "Schicken die mir in wenigen Stunden gleich mehrere schwere Fälle? Oder ist es dort eher ruhig?" Diese Informationen erhielten sie nun mit dem Intensivregister.
So zeigt jetzt eine von drei veröffentlichten Deutschlandkarten auf Kreisebene die COVID-19-Fälle pro Intensivbett. Fährt man mit der Maus über die Karte, wird der Name des Landkreises, der prozentuale Anteil sowie die konkrete Zahl der behandelten COVID-19-Fälle auf der Intensivstation angezeigt. Zuletzt ist die Gesamtzahl der verfügbaren Intensivbetten im Kreis dargestellt.
Ein Blick auf die Deutschlandkarte verdeutlicht ein Nord-Süd- sowie ein Ost-West-Gefälle: Prozentual werden die meisten Coronapatienten in Süddeutschland und im Westen der Republik intensivmedizinisch versorgt. Im Nordosten sei die Lage noch verhältnismäßig entspannt, hieß es.