Köln (epd). Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sehen die meisten Familien in Deutschland mit Blick auf Homeschooling und Freizeitgestaltung in Corona-Zeiten gut aufgestellt. Doch die kleine Gruppe der Kinder mit sehr ungünstigen häuslichen Lebensverhältnissen sollte bei der Gestaltung von Exitstrategien besonders berücksichtigt werden, lautet ein Fazit eines am 20. April veröffentlichten IW-Reports mit dem Titel "Häusliches Umfeld in der Krise".
Auch sollten Kinder, bei denen die häuslichen Gegebenheiten das Homeschooling behindern, nach der Wiederöffnung der Schulen eine intensive Zusatzförderung erhalten, um entstandene Lücken zu schließen, erklärte Studienautor Wido Geis-Thöne.
Eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) mit Daten aus den Jahren 2017 und 2018 zeige, dass sich die Lage bei den verschiedenen im SOEP erfassten materiellen Ressourcen für Kinder aus bildungsfernen Familien, aus Familien im Transferbezug, bei Alleinerziehenden und aus Familien mit Migrationshintergrund deutlich ungünstiger dar als für andere Kinder.
Auch wenn Zugangsmöglichkeiten zu PC, Laptop oder Tablet bei den meisten Familien möglich seien, zeige sich ein anderes Bild, wenn man in den Blick nehme, ob die Kinder ein eigenes Gerät nutzen können, hieß es. Einen eigenen PC oder Laptop hatten im Jahr 2018 nur 27,8 Prozent der Zwölfjährigen und 41,7 Prozent der Vierzehnjährigen. Auch wenn Tablets miteinbezogen würden, lägen die Anteile mit 42 beziehungsweise 50,3 Prozent noch vergleichsweise niedrig.
Beim aktuell praktizierten Homeschooling lasse sich kaum verhindern, dass Kinder vor allem in ungünstigen häuslichen Lebensverhältnissen beim Lernfortschritt zurückfielen, mahnte der IW-Forscher