sozial-Editorial

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Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

in der Corona-Krise wird der Wert der Pflegeberufe für die Gesellschaft besonders deutlich. Doch Applaus von den Balkonen für die aufreibende und auch gesundheitlich riskante Arbeit genügt den Pflegekräften nicht. Jetzt hat die Gewerkschaft ver.di mit einem - relativ kleinen - Arbeitgeberverband einen einmaligen Bonus von 1.500 Euro beschlossen. Schon werden Bedenken und Kritik geäußert. Das zeigt: Selbst in Corona-Zeiten ist eine bessere Bezahlung der Pflegearbeit nicht selbstverständlich. Nach der Corona-Epidemie werden Lohnerhöhungen erst recht "kein Selbstläufer" sein, sagt ein Tarifexperte.

Für die Sozialbranche ist Kurzarbeit weitgehend Neuland. Denn in der Rezession 2008 griffen Sozialunternehmen kaum zu diesem Instrument. In der aktuellen Wirtschaftskrise sollten die Träger diese Option aber ernsthaft erwägen, schreibt die Personalberaterin Silvia Breyer in ihrem Gastbeitrag für epd sozial. Sie erläutert die Voraussetzungen für Kurzarbeit in den Einrichtungen und skizziert das Antragsverfahren.

Auf die besonderen Belastungen der Kontaktsperren für Altenheimbewohner wird immer wieder zurecht hingewiesen. Über das tiefe Loch, in das psychisch Kranke in der Quarantäne-Gesellschaft fallen können, ist dagegen wenig die Rede. Dabei ist Vereinzelung für Menschen mit Depressionen brandgefährlich.

Auch in der Corona-Krise fallen Gerichtsentscheidungen: Das Landessozialgericht Celle stellte fest, dass Diabetiker in besonders schweren Fällen in einen Grad der Behinderung (GdB) von 50 eingestuft werden können.

Auch das Fernsehen strahlt weiter sein Programm aus. Der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler wendet sich in einer Studie dagegen, dass einige Sendungen abwertende Zerrbilder von sozial Benachteiligten verbreiten.

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Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 15/2020.

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Markus Jantzer