sozial-Branche

Osteuropa

Verein fördert Integration von Arbeitsmigranten



Der Menschenrechtler und katholische Priester Peter Kossen will künftig mit einem Verein für einen würdevollen Umgang mit Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa kämpfen. Obwohl bis zu vier Millionen Menschen aus Rumänien, Bulgarien oder Polen in Deutschland arbeiteten, finde eine Integration praktisch nicht statt, sagte Kossen am 25. Februar dem epd. Sie würden in der Fleischindustrie, der Landwirtschaft in der häuslichen Pflege und bei Paketdienstleistern ausgebeutet und in der Gesellschaft an den Rand gedrängt und diskriminiert, betonte Kossen.

Er ist Vorsitzender des Vereins "Aktion Würde und Gerechtigkeit", der an seinem Sitz im westfälischen Lengerich am 6. März seine erste Beratungsstelle offiziell einweihen wird. Die Beratungstätigkeit werde sich bis nach Niedersachsen ausdehnen, wo viele Schlacht- und fleischverarbeitende Betriebe ansässig seien.

"Menschen werden angemietet, verschlissen und entsorgt. Daran hat sich nichts geändert", sagte Kossen. Ihre Wehrlosigkeit und die Ausweglosigkeit ihrer Situation würden brutal ausgenutzt. Der Verein wolle denen helfen, "die unter die Räder geraten seien, und, wenn nötig, die Räder moderner Sklaverei anhalten".

Der Verein hat Kossen zufolge rund 140 Mitglieder aus ganz Norddeutschland. Er könne verlässliche Beratungszeiten an zwei bis drei Tagen pro Woche anbieten.