Köln (epd). Der Caritasverband für die Stadt Köln hat am 27. Februar die ersten speziell für die ambulante Pflege konzipierten E-Autos in Betrieb genommen. Es handelt sich um fünf e.GO-Life-Fahrzeuge, die von der e.GO Mobile AG in Aachen gefertigt werden. "Wir wurden gefragt, was wir brauchen, damit die Autos auch für die Arbeit der ambulanten Pflege passen", sagte Bruno Malangré, Leiter der Ambulanten Pflege in der Kölner Caritas, mit Blick auf die dreijährige gemeinsame Entwicklungsarbeit.
Martin Sommer, Vertriebsleiter der e.GO Mobile, übergab die Autoschlüssel an den Caritasvertreter. "Wir leisten uns als Unternehmen eine eigene Vertriebsstruktur für ambulante Pflege", sagte Sommer. Das gewährleiste die Nähe zu den Bedürfnissen der Pflegebranche. So wurden spezielle Sitze entwickelt und etwa benötigte Ablageflächen und Halterungen eingebaut.
Professor Günther Schuh von der RWTH Aachen hat die e.GO Mobile AG 2015 gegründet und leitet seither das Start up als Geschäftsführer. Das Unternehmen entwickelt und produziert nach eigenen Angaben mit fast 500 Mitarbeitenden Elektrofahrzeuge in Aachen. Dabei nutze sie die Kompetenz von mehr als 3.000 Forschern und Entwicklern auf dem RWTH Aachen Campus.
Die Kölner Caritas setzt den Angaben seit 2018 auf die E-Mobilität in der Pflege. Zum bereits bestehenden einen Pool an Stromautos für die rund 300 Mitarbeitenden kämen jetzt mit den e.GO-Life-Fahrzeugen weitere Wagen zum Praxistest hinzu. Die Anschaffung weiterer 15 E-Autos sei bereits geplant.
Der Ausbau der E-Mobilität sei ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Caritasverbandes. "In vielen Bereichen setzen wir bereits Nachhaltigkeit um", sagte Caritas-Vorstand Peter Krücker. Das betreffe etwa die Nutzung von Öko-Strom für alle Liegenschaften. "In diesem Jahr wollen wir noch strategischer vorgehen und im gesamten Verband ein einheitliches Verständnis für Nachhaltigkeit etablieren", erläuterte der Vorstand.
Die e.Go-Life-Fahrzeuge haben eine Reichweite von rund 140 km. "Das reicht in der Regel für den Arbeitstag, nachts werden die Fahrzeuge dann aufgeladen", sagte Malangré. "Insgesamt sind bei uns in der ambulanten Pflege 80 Fahrzeuge im Einsatz, ein Viertel stellen wir auf Elektro-Mobilität um." Neben der positiven Öko-Bilanz erhofft sich die Caritas eine erhebliche Kostenersparnis im Energieverbrauch um etwa ein Drittel gegenüber dem herkömmlichen Benzin-Antrieb.