

Berlin (epd). Eine neu gegründete Fachkräfteagentur soll die Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland beschleunigen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (beide CDU) stellten am 2. Dezember in Berlin die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) vor. Vermittlungsverfahren, die derzeit mehr als zwei Jahre dauerten, sollen mit deren Hilfe binnen sechs Monaten abgeschlossen sein, sagte Hans. Die Agentur hat ihren Sitz in der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken.
Gegründet wurde die Agentur den Angaben zufolge bereits am 4. Oktober. Bearbeitet werden dort demnach bereits 4.200 Anträge auf die Vermittlung von Pflegekräften. Alle Einrichtungen des Gesundheitswesens können sich an die DeFa wenden, wenn sie Pflegekräfte aus dem Ausland einstellen wollen oder Unterstützung bei der Abwicklung der Bürokratie brauchen. Die Agentur kümmert sich den Angaben zufolge um Visa-Anträge, Anerkennung von Berufsabschlüssen sowie Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse.
Gesundheitsminister Spahn betonte, der Bedarf an Pflegekräften sei nicht allein durch Ausbildung, Umschulung und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Deutschland zu decken, sagte Spahn.
Die Bundesregierung wirbt seit einiger Zeit gezielt für Pflegepersonal aus dem Ausland, unter anderem aus Mexiko und von den Philippinen. Spahn und Hans betonten, um Pflegekräfte würde nur in den Ländern geworben, in denen die Bevölkerung besonders jung ist und über Bedarf Pflegekräfte ausgebildet werden. Spahn zufolge sind in jüngerer Zeit rund 2.000 Pflegekräfte aus den Philippinen nach Deutschland gekommen.
Der Gesundheitsminister erläuterte, der Bund stelle als Hauptauftraggeber in den nächsten vier Jahren 4,7 Millionen Euro für die Agentur zur Verfügung. Nach Worten von Regierungschef Hans werden 15 bis 20 Mitarbeiter dort tätig sein.
Für den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) begrüßte Präsident Bernd Meurer das Vorhaben. "Endlich reagiert die Politik auf diesen Flaschenhals." Bei aller Freude über diesen Schritt bleibe allerdings abzuwarten, wie die Umsetzung in der Praxis funktioniert und ob Pflegekräfte aus dem Ausland dem deutschen Arbeitsmarkt tatsächlich deutlich schneller zur Verfügung stehen als in der Vergangenheit, so Meurer.