Bremerhaven, Berlin (epd). Die Städtische Wohnungsgesellschaft (STÄWOG) Bremerhaven hat mit ihrem Projekt "Gegen den Strom - Soziale Stadt Wulsdorf" den Preis Soziale Stadt 2019 gewonnen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige die Entwicklung und Sanierung des Bremerhavener Quartiers Wulsdorf-Ringstraße, teilte der Deutsche Mieterbund am 25. Oktober in Berlin mit. Er vergibt den Preis zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Deutschen Städtetag, dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und dem Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung.
Die Siedlung Wulsdorf-Ringstraße habe Ende 1990er Jahre "vor dem Abgrund" gestanden, hieß es: "Das Quartier war zum sozialen Brennpunkt verkommen, Arbeitslosen- und Sozialhilfequoten lagen teils um ein vielfaches höher als im restlichen Stadtgebiet Bremerhavens." Gemeinsam mit den Bewohnern und Kooperationspartnern sei die STÄWOG seit 1999 die architektonischen und sozialen Missstände angegangen.
Statt des vielfach geforderten kompletten Abrisses habe sie auf teilweisen Rückbau, Neubau und innovative Weiterentwicklung der Gebäude gesetzt, was nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die vorhandenen sozialen Strukturen geschont und bewahrte habe. Das Quartier sei vom sozialen Brennpunkt zum Stolz der Bewohner geworden und strahle positiv in die Umgebung aus.
Das Siegerprojekt steht nach Angaben des Mieterbundes stellvertretend für das große soziale Engagement, das zahlreiche Akteure bundesweit in vielen Stadtteilen erbringen. Mehr als 180 Projekte hätten sich am Preis Soziale Stadt beteiligt. Der Wettbewerb wurde seit dem Jahr 2000 bereits zum zehnten Mal ausgelobt.