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Flüchtlinge

Migrantenorganisationen fordern stabile Fördergelder für Integration



Migrantenorganisationen sehen viele Flüchtlinge in Deutschland derzeit erst "an der Schwelle zur Integration" und wünschen sich von der Politik eine langfristige finanzielle Förderung, um weiter Unterstützung leisten zu können. "Es zeigt sich, dass viele Geflüchtete erst jetzt, nach einer turbulenten Ankommensphase wichtige Schritte in einen neuen Alltag machen", sagte Wilfried Kruse, Mitglied im Leitungsteam des Netzwerks samo.fa, am 14. September in München. Vereine und Zusammenschlüsse von Migranten seien mit den Frustrationen und Enttäuschungen beim Weg in die Gesellschaft vertraut und könnten deshalb besonders efektiv und einfühlsam helfen, betonte er.

Zugleich arbeiten laut Kruse viele Ehrenamtliche in Migrantenorganisationen am Rande der Überlastung. Umso wichtiger sei es, durch finanzielle Unterstützung auch professionelles Arbeiten zu ermöglichen. "Aktuell erfolgt die Förderung meist projektbezogen von Jahr zu Jahr", erklärte er. Dadurch könnten sich wichtige Strukturen nicht stabilisieren. Hilfe erhofft sich Kruse auch von den Kommunen.

Friederike Junker, Geschäftsführerin des Netzwerkes Münchner Migrantenorganisationen "Morgen", betonte, die Arbeit der Migrantenorganisationen verhindere die Bildung von Parallelgesellschaften. Sie ermögliche den Zugang zu deutschen Institutionen und gewähre Geflüchteten ein stabiles Umfeld - oftmals in ethnisch gemischten Gruppen.

Samo.fa ist ein 2016 gegründetes Netzwerk (Stärkung der Aktiven aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit). Die Initiative arbeitet nach eigenen Angaben in bundesweit 32 Städten mit insgesamt rund 600 Migrantenorganisationen zusammen, um Integration zu unterstützen und die Vernetzung zwischen den einzelnen Initiativen und mit lokalen Institutionen zu stärken.