Ausgabe 34/2017 - 25.08.2017
Berlin (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat das am 21. August präsentierte AFD-Asylkonzept als menschenverachtend und absurd bezeichnet. "Die Forderung nach der Abschaffung des individuellen Asylrechts stellt einen neuerlichen kalkulierten Tabubruch dar, wie er für die AFD mittlerweile typisch ist. Ebenso verhält es sich mit der Schließung der deutschen Grenze, die nichts anderes als die praktische Freizügigkeit in der EU bedeuten würde", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.
Die Partei treibe mit ihrem Asylkonzept die europäische Debatte um die Auslagerung des Flüchtlingsschutzes auf eine gefährliche Spitze, warnte er. Statt militaristischer Kleinstaaterei, einer weiteren Abschottung Europas und der Schaffung von Internierungslagern in Afrika, seien endlich legale und gefahrenfreie Zugangswege in die EU zu gewährleisten, forderte der Verband. Die asylpolitischen Vorschläge der AFD seien teils menschenverachtend, teils absurd, in jedem Fall aber Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
"Der Paritätische wendet sich ganz ausdrücklich gegen eine solche Politik der Internierungslager und die Auslagerung des Flüchtlingsschutzes vor Europas Grenzen", saget der Verbandschef. Globale Probleme wie das der Flüchtlinge erfordern ein humanes Handeln der gesamten EU und keine militaristische Kleinstaaterei", betonte Schneider. Das individuelle Asylrecht sei unantastbar und in jedem Falle zu erhalten.