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Hessen

Diakonie fordert mehr Teilhabe für Arme



Mit einem Positionspapier zu den Themen gesellschaftliche Ungleichheit, Bildung, Teilhabe und Wohnen will die Diakonie Hessen Arme und Ausgegrenzte stärker in den Blick nehmen. Die Qualität der Gesellschaft messe sich an der Beteiligung und Mitwirkungsmöglichkeit gerade der Armen und Schwachen, erklärte Diakoniechef Horst Rühl am 13. Juli in Frankfurt am Main zur Veröffentlichung der 16-seitigen Broschüre. "Hier sehen wir in Hessen einen Nachholbedarf."

Neben einer systematischen Politik der Armutsvermeidung und -bekämpfung fordert die Diakonie Hessen etwa ein Landesprogramm für Schulsozialarbeit und einheitliche Standards in der hessischen Kindertagesbetreuung. Daneben setzt sich die Diakonie Hessen für gemeinnützigen, unbürokratisch geschaffenen und bezahlbaren Wohnraum ein.

"Gerade in Ballungszentren muss mehr Wohnraum geschaffen werden, der die Bedürfnisse benachteiligter Menschen berücksichtigt", erklärte Rühl. Für sie müsse der barrierefreie soziale Wohnungsbau belebt und mietrechtlich flankiert werden. Quartierskonzepte zur Vernetzung aller gesellschaftlichen Akteure vor Ort, generationenübergreifende Treffpunkte und Wohngemeinschaften für Menschen mit demenziellen Veränderungen seien Bausteine für ein solches Wohnumfeld. "Wir geben mit unseren Positionen und Forderungen einen Anstoß. Jetzt sind Gesellschaft und Politik gefordert."


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