Ausgabe 29/2017 - 21.07.2017
Bielefeld (epd). Wissenschaftler aus Bielefeld, den Niederlanden, Großbritannien und der Türkei forschen zurzeit an Sprachlernrobotern für Kinder im Vorschulalter. "Wir nehmen an, dass es hilfreich sein kann, dass Roboter in Kitas einen strukturierten Sprachunterricht geben, der sich ständig an die Lernfortschritte der einzelnen Kinder anpasst", sagte der Informatikprofessor Stefan Kopp am 13. Juli in Bielefeld. Er leitet an der Universität Bielefeld die Forschungsgruppe "Kognitive Systeme und soziale Interaktion" und ist für das deutsche Teilprojekt zur Förderung des Zweitspracherwerbs mit Robotern verantwortlich.
"Der Roboter soll mit dieser Fähigkeit den Kindergartenalltag bereichern", betonte Kopp. Er solle auf keinen Fall eine neue Bezugsperson werden. Bei dem Sprachtraining sei zudem anfangs immer ein Erzieher oder eine Erzieherin dabei, erklärte er. "Unsere bisherigen Studien zeigen, dass die Kinder die Fragen und Aufträge des Roboters in den meisten Fällen sehr konzentriert aufnehmen", sagte Kopp.
Das Projekt läuft bereits seit 2016. Das deutsche Team kooperiert den Angaben zufolge bereits mit mehreren Kitas in Bielefeld und der näheren Umgebung. Bisher habe das Projekt gezeigt, dass sich etwa Hand- und Armgesten des Roboters positiv auf das Lernen englischer Vokabeln auswirke, hieß es weiter. Die Stimmlage des Roboters spiele wiederum keine Rolle.
Ab Januar 2018 testet den Angaben zufolge das Bielefelder Team mit den Projektpartnern in einer Studie mit etwa 400 Kindern über mehrere Wochen die Funktionsweise des Lernsystems.