Ausgabe 25/2017 - 23.06.2017
Berlin (epd). Mit einem Aufruf zu mehr demokratischer Gesprächskultur haben am Samstag Prominente für ein friedliches Miteinander und eine menschenfreundliche Gesellschaft geworben. Zum "Tag der offenen Gesellschaft" trafen sich deutschlandweit an mehr als 400 offenen Tafelrunden Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Ansichten. Zum Auftakt sagte einer der Initiatoren, Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, in Berlin, nur der demokratische Streit und der friedliche Wettbewerb um die besten Konzepte schafften neue Chancen angesichts der Veränderungen und Unsicherheiten in der Welt.
Aufgerufen zu der Aktion hatte die Initiative "Die Offene Gesellschaft" und die Diakonie Deutschland. Beim gemeinsamen Essen sollten Nachbarn, Arbeitskollegen, Neubürger, Alteingesessene, Geflüchtete sowie junge und alte Leute ins Gespräch kommen. Auch Prominente, darunter die Schauspielerin Katja Riemann, Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge und der Soziologe Harald Welze, beteiligen si an der Aktion, um ein Zeichen für Weltoffenheit und demokratische Werte zu setzen.
Den 17. Juni, Jahrestag des Volksaufstands 1953 in der DDR, wählten die Initiatoren dabei nicht zufällig. Er stehe für Zivilcourage und den Einsatz für Freiheit, Demokratie und Einheit, heißt es in dem Aufruf. Die Bürgergesellschaft müsse diese Werte verteidigen und dürfe das Feld nicht Rechtspopulisten und autoritären Strömungen überlassen.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, es gibt kein schöneres Symbol für unsere Demokratie als einen gedeckten Tisch, an dem jede und jeder Platz nehmen kann, um miteinander ins Gespräch zu kommen". Eine offene Gesellschaft lebe von Begegnung, Offenheit und Toleranz.
Die Initiative "Die offene Gesellschaft" entstand im Herbst 2015. Auf mehr als 500 Veranstaltungen wurden nach eigenen Angaben bisher mehr als 10.000 Menschen erreicht. In der Initiative sind Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen engagiert. Zu ihren Partnern gehören unter anderem die Open Society Foundation, die Robert Bosch Stiftung, die Bertelsmann-Stiftung, die Stiftung Futurzwei und die Diakonie.