sozial-Politik

Forschung

Strategien gegen Mangel an Pflegefachkräften



Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Pflege soll ein neuer Forschungsverbund baden-württembergischer Hochschulen ausarbeiten. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) übergab am 19. Juni in Esslingen einen Förderbescheid über mehr als 1,43 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union.

Das Projekt will Antworten darauf finden, wie sich Mitarbeiter in Pflegeberufen halten lassen, wie die Branche insbesondere für junge Menschen attraktiver wird, wie sich Pflegekräfte im Ausland anwerben lassen und wie neue Zielgruppen für einen Pflegeberuf gewonnen werden können. Außerdem soll es um Strategien gehen, die Menschen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung ermöglichen.

Am Projekt beteiligt sind die Hochschulen Esslingen und Ravensburg-Weingarten sowie das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen und die Katholische Hochschule Freiburg. Als Projektpartner stehen das Welcome Center des Diakonischen Werks Württemberg und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege zur Verfügung.

Die Sprecherin des Forschungsverbunds, Karin Reiber von der Hochschule Esslingen, wies auf bereits bestehende Versorgungslücken in der Pflege hin. So müssten mangels Pflegekräften Stationen in Akutkrankenhäusern geschlossen werden. Neu erbaute Pflegeheime könnten in Einzelfällen nicht öffnen. Die massive Arbeitsbelastung und -überlastung des Pflegepersonals sowie die geringe gesellschaftliche Anerkennung dieses Berufszweigs müssten überwunden werden, forderte sie.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Mehr als 150.000 Familien in Bayern erhalten Betreuungsgeld

Mehr als 150.000 Anträge auf Bayerisches Betreuungsgeld hat das Familienministerium im vergangenen Jahr bewilligt. Damit wurden über 222 Millionen Euro an Eltern ausgezahlt, wie das Ministerium am 19. Juni in München mitteilte. Das Betreuungsgeld wurde vor einem Jahr am 22. Juni eingeführt und ermöglicht es Eltern, ihre ein- und zweijährigen Kinder privat zu betreuen. Durch die hohe Zahl der Anträge fühle sich Familienministerin Emilia Müller (CSU) bestätigt, die Wünsche und Vorstellungen der Eltern genau getroffen zu haben, heißt es weiter.

» Hier weiterlesen

Drei Millionen Kinder in Deutschland haben suchtkranke Eltern

Mehr als drei Millionen Kinder in Deutschland wachsen mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Somit sei jedes fünfte Kind direkt von einer Abhängigkeit der Eltern betroffen, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), am 19. Juni bei ihrer Jahrestagung in Berlin, die den Schwerpunkt "Kinder aus suchtbelasteten Familien" hatte. Um später selbst keine Abhängigkeiten und psychischen Störungen zu entwickeln, bräuchten Kinder verlässliche Bezugspersonen außerhalb des Elternhauses, hieß es.

» Hier weiterlesen

Forscher: Minijobs sollten nicht zur Dauerzustand werden

Arbeitsmarktexperten der Universität Duisburg-Essen haben dazu aufgerufen, Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu überführen. Die Kleinst-Arbeitsverhältnisse sollen nicht durch Fehlanreize zur Dauererwerbsform werden, erklärte das Institut Arbeit und Qualifikation der Hochschule in einer am 19. Juni veröffentlichten Expertise. Dies könne hohe Armutsrisiken insbesondere für Frauen mit sich bringen. Vor allem langfristig angelegte Minijobs für Hausfrauen und -männer seien kritisch zu sehen.

» Hier weiterlesen