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Armut

Roma-Lager in Frankfurt geräumt



In Frankfurt am Main ist ein Lager mit Bretterbuden geräumt worden, in denen rumänische Wanderarbeiter lebten. Mitarbeiter der Stadtpolizei seien am 21. Februar mit Umzugskartons angerückt und hätten den rund 30 Bewohnern des Elendsquartiers beim Packen ihrer Habseligkeiten geholfen, sagte Joachim Brenner vom Förderverein Roma dem Evangelischen Pressedienst (epd). Anschließend hätten Bagger die Hütten mit dem übrigen Besitz der Bewohner dem Erdboden gleichgemacht.

Das Ordnungsamt begründete die Räumung des Lagers auf einer Industriebrache mit gesundheitlichen Gefahren. Anwohner hatten sich zuvor über Müll, offene Feuer und Ratten beschwert. Die Stadt konnte lange nicht gegen das Camp vorgehen, weil es sich auf einem Privatgrundstück befand. Das Lager im Gutleutviertel bestand nach Angaben Brenners etwa drei Jahre lang.

Die 20 bis 50 Jahre alten Frauen und Männer, überwiegend Roma, wurden in eine Notunterkunft der Arbeiterwohlfahrt gebracht. Sie müssten müssten die Notunterkunft aber schon bald wieder verlassen, da sie als EU-Bürger keinen Anspruch auf Sozialleistungen hätten, sagte Brenner. Eine Rückkehr nach Rumänien komme für sie nicht infrage. "Dort haben sie überhaupt keine Perspektive", sagte Brenner.


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