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Hessen

Diakonie-Beschäftigte bekommen ab 1. April mehr Geld



Rund 18.000 Beschäftigte der Diakonie Hessen im Bereich der hessen-nassauischen Kirche erhalten ab 1. April 2017 mehr Lohn. Darauf habe sich die paritätisch mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern besetzte "Arbeitsrechtliche Kommission" verständigt, wie die Landeskirche am 22. Februar in Darmstadt mitteilte.

Die Vereinbarung sieht eine Steigerung der Gehälter für Fachkräfte um vier Prozent vor und für Hilfskräfte um 2,5 Prozent sowie eine Einmalzahlung von bis zu 200 Euro. Dazu gehört auch die Verankerung einer Qualifizierungsinitiative, um aus Hilfskräften künftig Fachkräfte werden zu lassen. Die neuen Abschlüsse haben eine Laufzeit bis 31. März 2019. Formal müssen die neuen Regelungen noch beschlossen werden.

Bei den Beschäftigten in der Altenhilfe hatte sich bereits zu Beginn des Jahres der Lohn um 1,1 Prozent erhöht. Für sie beginnt die Laufzeit für die neuen Entgelte deshalb erst ab Juli 2017. Ärzte und Ärztinnen im Dienst der Diakonie bekommen ebenfalls eine Erhöhung um vier Prozent. Gleiches gilt für Auszubildende und Praktikanten in alle Arbeitsbereichen der Diakonie. Die Leistungen aus der betrieblichen Altersvorsorge bleiben bis auf weiteres unangetastet.

"Der Dritte Weg funktioniert, nach dem in Kirche und Diakonie Löhne ausgehandelt werden", erklärte Sabine Hübner, Vorstandmitglied des Verbands Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (VKM) und amtierende Vorsitzende der Arbeitsrechtlichen Kommission. "Wir müssen uns hinter den Abschlüssen im öffentlichen Bereich hier nicht verstecken", sagte sie. Trotz des enormen Kostendrucks in der Pflege und im Gesundheitswesen hätten sich alle Seiten gut bewegt, "auch wenn wir gerne einen höheren Abschluss für unsere Mitarbeitenden erzielt hätten", sagte Hübner.

Christoff Jung, Personalleiter in der Diakonie Hessen, bezeichnete den Abschluss als Kompromiss, in dem die Diakonie "an die Grenze des finanziell Leistbaren gegangen ist". Das Spannungsverhältnis zwischen der Attraktivität als Arbeitgeber und der schlechten Refinanzierung der sozialen Arbeit "ist nach wie vor nicht aufzulösen". Gerade die Arbeitsbereiche der Altenhilfe hätten mit Nachwuchssorgen und privater Konkurrenz zu kämpfen. Die jetzt vereinbarten Abschlüsse schafften es aber, die Gehaltsdifferenz zwischen Kranken- und Pflegebereich nicht weiter auseinandergehen zu lassen.


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