sozial-Branche

Hamburg

Altenpflege-Projekt mit Senioren-PC gestartet



Am Hamburger Albertinen-Krankenhaus ist am 10. Januar das Pflegeprojekt "NetzWerk LebenPlus" gestartet. Im Mittelpunkt steht ein seniorenfreundlicher PC, der ein längeres selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen soll. Wichtig für ein selbstständiges Leben sei eine wohnortnahe Versorgung, sagte Maren Puttfarcken, Leiterin der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg, bei der Präsentation. In vielen Quartieren gebe es bereits gute Versorgungsstrukturen. "Häufig fehlt es aber an einer Vernetzung." Die ersten Teilnehmer können sich voraussichtlich im Juli einschreiben.

Die Pflege-Unterstützung in der eigenen Wohnung erfolgt durch das Assistenzsystem "PAUL" (Persönlicher Assistent für Unterstütztes Leben). Das Programm ist mit großer Schrift und einfachen Symbolen auf einem Tablet installiert, das jeder Projekt-Teilnehmer erhält. Die Teilnehmer könnten Online-Videosprechstunden mit Ärzten durchführen, ihren Medikationsplan einsehen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen, erläuterte Bernd Klein, Geschäftsführer der Betreiberfirma CIBEK. Das Programm ist ausbaufähig. So können Bewegungsmelder erkennen, ob sich die Senioren in ihrer Wohnung bewegen.

Angelegt ist das Pilotprojekt für 1.000 Versicherte im Hamburger Bezirk Eimsbüttel. Nach den Worten von Albertinen-Chefarzt Wolfgang von Renteln-Kruse richtet es sich gezielt an ältere Menschen, die gefährdet sind, hilfs- und pflegebedürftig zu werden.

Koordiniert wird das Projekt im Albertinen-Krankenhaus. Die Teilnehmer würden zuerst Untersuchungen und Tests durchlaufen, um die individuellen Bedürfnisse zu erfassen, sagte Albertinen-Geschäftsführer Ralf Zastrau. Daraus werde ein individueller Unterstützungsplan entwickelt. "So kann idealerweise eine vollstationäre Pflege, die bisher aufgrund der gesundheitlichen Situation nötig gewesen wäre, vermieden werden."

Gefördert wird das Projekt mit bis zu 8,9 Millionen Euro über vier Jahre aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen.


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