Ausgabe 46/2016 - 18.11.2016
Saarbrücken, Lebach (epd). Das Saarland hat am 14. November im Erstaufnahmelager Lebach ein Beratungsprojekt zur freiwilligen Ausreise von Asylbewerbern begonnen. Es sei wichtig, Menschen aus Herkunftsstaaten mit geringer Bleibeperspektive frühzeitig über die Option einer freiwilligen Rückkehr zu informieren, sagte der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU) in Saarbrücken. Das vierstufige Projekt wird den Angaben zufolge gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge umgesetzt.
In einem ersten Schritt bieten laut saarländischem Innenministerium Flyer, Plakate und ein Video im Ankunftszentrum unmittelbar nach der Ankunft allgemeine Rückkehrinformationen. Bei der Asylantragstellung erhalte der Bewerber bereits einen mehrsprachigen Handzettel mit Hinweis auf das Beratungsangebot. Bei der Anhörung erfahre der Asylantragsteller erneut von dem Angebot. Nach Erhalt eines negativen Bescheids bekommen Betroffene laut Innenministerium eine "intensive, individuelle Rückkehrberatung" in der neu geschaffenen Beratungsstelle.
Dabei richte sich das Angebot nicht nur an Menschen, denen eine Rückführung drohe, hieß es weiter. So sollen es auch Personen mit Aufenthaltstitel nutzen können. Des Weiteren könnte es unter bestimmten Voraussetzungen eine finanzielle Förderung für den Neuanfang in der alten Heimat geben. Das Innenministerium betonte zudem, dass die Beratung in jedem Stadium des Asylverfahrens auf freiwilliger Basis in Anspruch genommen werden könne.