sozial-Branche

Jubiläum

Diakoniepräsident ruft zu Einsatz für Menschen ohne Lobby auf



Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat zu Einsatz für recht- und machtlose Menschen aufgerufen. "Viel zu viele, unzählige Menschen warten darauf, dass ein Mensch an ihrer statt, für sie den Mund aufmacht und für sie eintritt", sagte der Präsident der Diakonie Deutschland am 25. September im Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen der Düsseldorfer Diakonie. Lilie verwies laut Redetext auf die zahlreichen Asylsuchenden und Flüchtlingskinder, die teils stark traumatisiert nach Deutschland kommen, aber auch auf alte Menschen, die in Pflegeheimen vereinsamen.

Wenn ein anderer Mensch neben ihnen aufstehe und für sie spreche, gebe das diesen Menschen ihre Bedeutung und Würde zurück, sagte Lilie, der vor seinem Wechsel zur Diakonie Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung und Düsseldorfer Superintendent war. Er würdigte die Arbeit der Diakonie Düsseldorf, unter deren Dach sich zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter für andere Menschen einsetzten, denen oft jede Lobby fehle. "Weil die Zivilcourage der Einzelnen zwar unverzichtbar bleibt, aber leider nicht reicht, um den Verstummten nachhaltig zu ihrem Recht zu verhelfen. Weil es den vielen Einzelnen hilft, sich auf die Kraft einer Organisation stützen zu können."

Die Diakonie Düsseldorf wurde 1916 mit vier Mitarbeitern als Evangelisches Jugend- und Wohlfahrtsamt gegründet. Heute ist sie mit rund 2.500 Mitarbeitern in mehr als 180 Einrichtungen eine der bundesweit größten Stadtdiakonien.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Ökumenische Krankenhausseelsorge mit Modellcharakter

Die ökumenische Krankenhausseelsorge in Singen am Bodensee hat Modellcharakter. Als erste in Baden-Württemberg hätten die evangelischen und katholischen Klinikseelsorger dort einen Kooperationsvertrag geschlossen, der verbindlich das Miteinander regelt, sagte die Direktorin des landeskirchlichen Zentrums für Seelsorge, Kirchenrätin Sabine Kast-Streib, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Was bereits im Alltag seit Jahren am Hegau-Bodensee-Klinikum in Singen bestens funktioniere, sei nun auch vertraglich geregelt. Das Singener Modell solle als positives Beispiel für andere Kliniken im Land dienen, um dort die Zusammenarbeit zu intensivieren, zu strukturieren und weiterzuentwickeln.

» Hier weiterlesen

Über 1.500 Geflüchtete arbeiten im Bundesfreiwilligendienst

Flüchtlinge im sozialen Einsatz für andere Flüchtlinge: Das ermöglicht seit Dezember auch der Bundesfreiwilligendienst. Hamida Simo aus Syrien ist eine dieser Bufdis.

» Hier weiterlesen

Anforderungen an Tafeln wachsen

Immer mehr Menschen in Deutschland wenden sich in ihrer Not an die Tafeln. Hier hoffen sie auf Lebensmittel und andere Hilfe. Doch auch dort muss jetzt gespart werden. Tafel-Chef Brühl warnt vor einer Überlastung.

» Hier weiterlesen