sozial-Politik

Integration

Berlin bildet mehr Azubis mit Migrationshintergrund aus



Im öffentlichen Dienst Berlins steigt die Zahl der Auszubildenden aus Einwandererfamilien. So hatten von den 1.304 Azubis bei öffentlichen Arbeitgebern im Jahr 2015 insgesamt 19,5 Prozent einen Migrationshintergrund, teilte die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen am 23. Juni in Berlin mit. Im Vorjahr waren es noch 17,6 Prozent.

Trotz des Fortschritts sieht der Beauftragte des Senats für Integration und Migration, Andreas Germershausen, noch Handlungsbedarf. Der Anstieg werde gegenwärtig nur von wenigen Zugpferden im öffentlichen Dienst getragen, betonte Germershausen. In anderen Verwaltungen sei dagegen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

So ist die Zahl der neueingestellten Auszubildenden mit Migrationshintergrund bei der Senatsinnenverwaltung auf 16,2 Prozent (Vorjahr 25,4 Prozent) gesunken. Auch bei der Mehrzahl der Bezirksämter ging der Anteil auf 14,8 Prozent (Vorjahr 21,2 Prozent) zurück.

"Schon heute liegt der Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter den 21-Jährigen in der Hauptstadt bei 43 Prozent", betonte der Senatsbeauftragte. Für eine gelungene Integration sei der Übergang in den Arbeitsmarkt sehr wichtig.

Der größte Arbeitgeber war 2015 mit 504 Auszubildenden die Berliner Polizei, bei der der Anteil von jungen Erwachsenen aus Einwandererfamilien von 22,6 Prozent auf 26,8 Prozent wuchs. Erstmals überschritt die Polizei damit die vom Senat anvisierte Zielmarke von 25 Prozent. Auch die Bezirksämter Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau lagen mit 29,4 Prozent beziehungsweise 26,7 Prozent darüber.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Union und SPD verabschieden Hartz-IV-Novelle

Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen hat der Bundestag am 23. Juni in Berlin die Hartz-IV-Novelle verabschiedet. Hauptziel ist Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zufolge, die Jobcenter von Verwaltungsarbeit zu entlasten. Die Reform war zwei Jahre lang von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe vorbereitet worden. Die Opposition stimmte gegen die Reform. Sie warf der Regierung vor, Betroffene schlechterzustellen.

» Hier weiterlesen

Initiativen werfen Sachsen brutale Abschiebepraxis vor

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl und der sächsische Flüchtlingsrat haben die verschärfte Abschiebepraxis in Sachsen kritisiert. Innenminister Markus Ulbig (CDU) wolle vor allem hohe Abschiebezahlen verkünden und nehme dafür auch Trennungen von Familien und eine Gesundheitsgefährdung von Betroffenen in Kauf, kritisierten die Initiativen am 20. Juni in einer in Frankfurt am Main verbreiteten gemeinsamen Erklärung. Kaum irgendwo werde derzeit "so brutal abgeschoben wie in Sachsen", heißt es darin.

» Hier weiterlesen

Elf Kommunen Vorbild für Suchtprävention

Für ihr Engagement zur Suchtprävention sind bundesweit elf Kommunen ausgezeichnet worden. Ziel des Bundeswettbewerbs "Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention" sei es, kommunale Ansätze und Projekte der Suchtvorbeugung herauszustellen und zur Nachahmung zu motivieren, teilte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 23. Juni in Berlin mit. Auslober des Wettbewerbs sind neben der Bundeszentrale der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, der Verband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und das Bundesgesundheitsministerium. Der Wettbewerb fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt.

» Hier weiterlesen