Ausgabe 13/2016 - 01.04.2016
Berlin (epd). Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit fordert weitere Investitionen in Jugendhilfe, Bildung und Ausbildung. "Eine gute Ausbildung bietet für Flüchtlinge die beste Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben, nachhaltige Integration und gesellschaftliche Teilhabe", teilte der Dachverband von Fach- und Wohlfahrtsverbänden am Donnerstag in Berlin mit.
Weil auch die geflüchteten jungen Menschen nach Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention Anspruch auf Bildung hätten, spricht sich der Verband dafür aus, ihnen statusunabhängige Angebote der sprachlichen, schulischen und beruflichen Förderung zu ermöglichen. Auch seien weitere finanzielle Investitionen unabdingbar, um ausreichende Unterstützung durch die Jugendsozialarbeit für junge Geflüchtete sicherzustellen.
"Völlig unabhängig davon, wie lange diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland leben, haben auch sie selbstverständlich Anspruch auf die Leistungen der Jugendhilfe und der Jugendsozialarbeit", sagte Klaus Wagner, stellvertretender Sprecher des Kooperationsverbundes: "Es ist unsere Aufgabe, förderliche Rahmenbedingungen für sie zu schaffen, wie für alle jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf."
Sprach- und Integrationskurse müssten an den Bedarf junger Menschen angepasst werden und in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Auch müssten die Wartezeiten für junge Geflüchtete deutlich verkürzt werden. Und: Die Betroffenen sollten schnellstmöglich Zugang zur Schule und zur Ausbildungs- und Arbeitsförderung erhalten.
"Wir fordern eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive", sagte Wagner: "Neben dem Schutz vor Abschiebung während der gesamten Bildungsphase sind mehr finanzielle Mittel für Sprachbildung, für bedarfsgerechte berufsorientierende und berufsvorbereitende Angebote sowie für die Beratung und Begleitung in Ausbildung notwendig."