sozial-Branche

Fachverband

Beratung hilft gegen Obdachlosigkeit



Der Fachverband Evangelische Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe in Bayern (FEWS) will in fünf Jahren in allen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten präsent sein. Das stellte der FEWS-Vorsitzende Andreas Kurz am 9. März auf dem Fachtag "Wohnungsnot in Bayern - präventive Hilfen stärken und flächendeckend ausbauen" in Nürnberg in Aussicht. Eine Studie des Instituts für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg kommt zu dem Schluss, dass "Fachstellen die große Mehrheit vor Obdachlosigkeit bewahren", sagte Studienleiter Joachim König.

In zwei Dritteln der untersuchten Fälle konnte den Angaben zufolge eine drohende Obdachlosigkeit verhindert werden. Die Klienten konnten in ihrer Wohnung weiter wohnen, konnten eine neue Wohnung finden oder zu Freunden oder Familie ziehen. Bei einem knappen Viertel war zum Studienende der Fallausgang noch nicht bekannt.

König hat in seiner Studie auch ausgerechnet, dass die öffentliche Hand und private Vermieter durch die Arbeit der Fachstellen jährlich einen Millionenbetrag sparen. "Ein Euro Zuschuss an eine Fachstelle spart bis zu 9,46 Euro Kosten für die öffentliche Hand", sagte König. Bayerische Vermieter könnten bis zu sechs Millionen Euro sparen. Für diese Hochrechnung hat die Studie etwa Mahn- und Gerichtskosten sowie Zwangsräumung aber auch Mietausfälle berücksichtigt.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Seelsorger warnen vor Überlastung des Pflegepersonals

Die Bundesvorsitzende der evangelischen Krankenhausseelsorge, Sabine Hofäcker, hat vor einer dauerhaften Überlastung der Pflegekräfte in den Kliniken gewarnt. "In den vergangenen Jahren ist die Personaldecke immer dünner geworden", sagte die Pastorin aus Homburg an der Saar dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zusätzliche Pflegekräfte seien dringend nötig, betonte Hofäcker nach einer Bundeskonferenz evangelischer Krankenhausseelsorger in Rastede bei Oldenburg. In früheren Jahren seien die Seelsorger fast ausschließlich für die Patienten zuständig gewesen. Heute nehme die Begleitung der Beschäftigten im Krankenhaus einen viel größeren Raum ein.

» Hier weiterlesen

AOK: Angehörige brauchen mehr Beratung

Rund zwei Millionen Menschen werden derzeit zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Trotz der Mehrbelastungen nehmen jedoch verhältnismäßig wenige zusätzliche Hilfe in Anspruch. Experten fordern mehr individuelle Beratungen.

» Hier weiterlesen

Bremer starten "Netzwerk Ethikberatung"

In Bremen wollen sich Beschäftigte aus Medizin und Pflege zu einem "Netzwerk Ethikberatung" zusammenschließen. Wie die Initiatorin, Sonja Schäfer, am 7. März mitteilte, beteiligen sich daran kommunale und freigemeinnützige Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen, Ethikgruppen und weitere Kooperationspartner.

» Hier weiterlesen