Ausgabe 10/2016 - 11.03.2016
Nürnberg (epd). Der Fachverband Evangelische Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe in Bayern (FEWS) will in fünf Jahren in allen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten präsent sein. Das stellte der FEWS-Vorsitzende Andreas Kurz am 9. März auf dem Fachtag "Wohnungsnot in Bayern - präventive Hilfen stärken und flächendeckend ausbauen" in Nürnberg in Aussicht. Eine Studie des Instituts für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg kommt zu dem Schluss, dass "Fachstellen die große Mehrheit vor Obdachlosigkeit bewahren", sagte Studienleiter Joachim König.
In zwei Dritteln der untersuchten Fälle konnte den Angaben zufolge eine drohende Obdachlosigkeit verhindert werden. Die Klienten konnten in ihrer Wohnung weiter wohnen, konnten eine neue Wohnung finden oder zu Freunden oder Familie ziehen. Bei einem knappen Viertel war zum Studienende der Fallausgang noch nicht bekannt.
König hat in seiner Studie auch ausgerechnet, dass die öffentliche Hand und private Vermieter durch die Arbeit der Fachstellen jährlich einen Millionenbetrag sparen. "Ein Euro Zuschuss an eine Fachstelle spart bis zu 9,46 Euro Kosten für die öffentliche Hand", sagte König. Bayerische Vermieter könnten bis zu sechs Millionen Euro sparen. Für diese Hochrechnung hat die Studie etwa Mahn- und Gerichtskosten sowie Zwangsräumung aber auch Mietausfälle berücksichtigt.