Peter Fischer, Präsident des Sportclubs Eintracht Frankfurt, und der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland werden für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2022 ausgezeichnet. Die Preisverleihung finde am 6. März 2022 zur Eröffnung der "Woche der Brüderlichkeit" in Osnabrück statt, teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am 22. April in Bad Nauheim mit. Die "Woche der Brüderlichkeit" steht im kommenden Jahr unter dem Motto "Fair Play - Jeder Mensch zählt". Die Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt.

Der Sport sei in vielen Aspekten ein Spiegelbild der Gesellschaft, erklärte der Koordinierungsrat. Insbesondere Antisemitismus und Rassismus, aber auch andere Formen der Benachteiligung forderten den Sport wie die Gesellschaft heraus. "Hier gilt es Gesicht zu zeigen und aktiv zu werden, um sich für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander einzusetzen."

Ein Vorbild dafür sei der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer. Er habe sich mit seiner "klaren Haltung gegen rechts, gegen Antisemitismus und Rassismus im Sport wie in der Gesellschaft" einen Namen gemacht. Fischer habe die intensive Aufarbeitung der NS-Geschichte der Frankfurter Eintracht mit angestoßen und dafür gesorgt, dass der Verein die Arbeitsdefinition Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) übernommen habe. Anlässlich des ersten Jahrestages des rassistischen Anschlags in Hanau hätten die Eintracht-Fußballer beim Aufwärmen zum Spiel gegen Bayern München Trikots mit den Namen der Ermordeten getragen.

"Sport als Brücke zwischen Menschen"

Der Sportverband Makkabi Deutschland stehe in besonderer Weise dafür ein, "Sport als Brücke zwischen Menschen zu sehen", lobte der Koordinierungsrat. Der Verband bringe Menschen unabhängig von Religion, Herkunft oder Hautfarbe im Sport zusammen. So schaffe er "eine Plattform für das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen und Lebenswelten". Makkabi verstehe Sport als Ort der Vermittlung von demokratischen Werten wie Integration, Inklusion und des Kampfes gegen Antisemitismus und Rassismus. "Makkabi steht mit seinem ganzen Wirken für eine Gesellschaft ein, in der die Würde jedes Menschen geachtet wird."

Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 jährlich von den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen. Bisherige Preisträger waren unter anderen der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik, der Schriftsteller Navid Kermani, der Architekt Daniel Libeskind, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und der Musiker Peter Maffay. Die Medaille für 2021 erhielt der Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl.

Der Deutsche Koordinierungsrat vertritt als bundesweiter Dachverband die mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland auf nationaler und internationaler Ebene.