Bonn (epd). Das Stipendienprogramm "Leadership for Africa" startet mit den ersten 51 Stipendiaten aus Afrika. Das Programm ermöglicht jungen Talenten aus afrikanischen Ländern mit hohen Flüchtlingszahlen ein Masterstudium in Deutschland, wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) am 19. April in Bonn mitteilte. Die Auswahl der Stipendiaten fand in Kooperation mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) statt. Das Programm des DAAD richtet sich an anerkannte Flüchtlinge, die ihren Lebensmittelpunkt in Äthiopien, Kenia, Uganda und dem Sudan haben, sowie an Bachelorabsolventen dieser Länder. Das Auswärtige Amt fördert das Programm mit rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr.
Ab dem kommenden Wintersemester starten den Angaben zufolge 19 Flüchtlinge und 32 weitere Bachelorabsolventen aus Äthiopien, Kenia, Uganda und dem Sudan an einer deutschen Hochschule. Die Stipendiaten erhalten ein Stipendium zur Finanzierung ihres Masterstudiums an einer deutschen Hochschule. Der DAAD unterstützt sie bei der Suche nach dem passenden Studiengang und beim Einschreibeprozess. Zudem gebe es ein Begleitprogramm mit Kursen zu Demokratieverständnis, Rechtsstaatlichkeit sowie nachhaltiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Beworben hatten sich den Angaben zufolge 510 interessierte junge Menschen, davon 109 anerkannte Flüchtlinge.
Ein Studium in Deutschland biete mehr als einen reinen Bildungsabschluss, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Es verschaffe vielen Menschen die Chance eines beruflichen und gesellschaftlichen Aufstiegs.
Bildung sei für viele junge Flüchtlinge der Schlüssel zu einer besseren Zukunft, erklärte Katharina Lumpp, UNHCR-Vertreterin in Deutschland. Programme, die diesen jungen Talenten Chancen eröffnen, seien angesichts vieler unterbrochener Bildungswege wegen der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Deutschland sei sich der schwierigen Situation vieler Flüchtlinge bewusst und gehe gemeinsam mit seinen Partnern neue und nachhaltige Wege zur Unterstützung dieser Menschen, sagte die Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering (SPD).