Die Zahlen der Asylbewerber in Deutschland sowie in der Europäischen Union sind in diesem Jahr um etwa ein Drittel gesunken. In Deutschland wurden von Januar bis Ende November 93.710 Erstanträge auf Asyl registriert, wie aus Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Im ganzen Jahr 2019 waren es noch 142.450 gewesen, im Jahr davor 161.885. Für alle 27 EU-Staaten zusammen ergibt sich aus der Statistik ein ähnlicher Rückgang: Bis Ende November gibt die EU-Statistikbehörde 370.745 Anträge an, im Vorjahr waren es 675.535. Über die Auswertung hatten zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe (25. Dezember) berichtet.

Die Bundesrepublik bleibe auch 2020 das wichtigste Zielland von Asylbewerbern in Europa mit rund 24 Prozent aller Erstanträge in den ersten neun Monaten, berichteten die Funke-Zeitungen. Dahinter rangierten Spanien mit fast 23 Prozent (70.655) der Anträge und Frankreich mit 19 Prozent (58.468). Auf die drei EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Spanien entfielen zusammen zwei Drittel aller Erstanträge auf Asyl in den 27 EU-Staaten. Die wenigsten Asylbewerber in der EU meldete Ungarn mit lediglich 70 Erstanträgen von Januar bis Ende September.

Grund für den Rückgang der Asylbewerber-Zahlen sei offenkundig die Corona-Krise, hieß es. Vor dem Lockdown im März war noch ein Anstieg festgestellt worden. Mit dem Lockdown brachen die Zahlen dramatisch ein.