Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) feiert die Ausrottung von Polio in Afrika. Dass der Kontinent als frei vom Erreger der Kinderlähmung gilt, sei einer der größten Erfolge in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit", schreiben der WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus und der Präsident von Rotary International, Holger Knaack, in einem Gastbeitrag für FAZ.NET. Die WHO erklärte Afrika am 25. August für Polio-frei.

Zuletzt hatte es in Afrika 2016 einen Infektionsfall gegeben. Mit dem Ende der Kinderlähmung in Afrika rückt auch die weltweite Ausrottung des Polio-Wildvirus in die Nähe. Das Poliovirus, das einst Hunderttausende Kinder jährlich getötet oder gelähmt habe, sei kurz davor, in die Geschichtsbücher einzugehen, schrieben Tedros und Knaack. Polio kommt heute noch in Pakistan und Afghanistan vor.

Poliomyelitis, kurz Polio betrifft meist Kinder im Alter von unter fünf Jahren. Bei einem von rund 200 Infizierten treten Lähmungen besonders der Beine auf, etwa fünf bis zehn Prozent der gelähmten Kinder sterben, wenn das Virus die Atemmuskulatur befällt. Seit 1988 hat die Zahl der Polio-Fälle laut WHO weltweit um rund 99 Prozent abgenommen, von 350.000 auf 33 gemeldete Fälle 2018.