Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist am 27. Juni zu einem Antrittsbesuch von Papst Franziskus empfangen worden. Thema der Privataudienz im Vatikan war unter anderen die Lage der Kirche in Deutschland, vor allem mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, wie die Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Bätzing habe den Papst ausführlich über den bisherigen Verlauf des katholischen Reformdialogs des sogenannten Synodalen Wegs in Deutschland und die weiteren Planungen informiert.

Er fühle sich durch den Austausch mit Franziskus bestärkt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, erklärte Bätzing nach der Audienz. Der Papst schätze das Vorhaben, das er eng mit dem von ihm geprägten Begriff der "Synodalität" verbinde. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, deutlich zu machen, "dass die Kirche in Deutschland diesen Weg geht und sich stets an die Universalkirche gebunden weiß, sagte der Limburger Bischof. "Auf dringende Herausforderungen der Kirche, die von der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen bis hin zu den dramatischen Kirchenaustrittszahlen reichen, müssen wir Antworten finden", betonte er.

Papst Franziskus habe daran erinnert, beim Synodalen Weg und dem Handeln der Kirche in Deutschland, die Armen und Alten, die Geflüchteten und Hilfsbedürftigen nicht aus dem Blick zu verlieren, sagte Bätzing: "Ausdrücklich bat der Papst darum, die Auswirkungen und Erfahrungen angesichts der Corona-Pandemie auf dem weiteren Weg mit zu bedenken." Bei seinem zweitägigen Besuch traf Bätzing mit weiteren Würdenträger zusammen, darunter der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri und dessen designierter Nachfolger, Erzbischof Mario Grech.