Das Bundesumweltministerium fördert ein auf sechs Jahre angelegtes Projekt, das den Schülern im Ruhrgebiet "grüne Lernorte" auf stillgelegten Zechen oder Industriebrachen nahebringen will. Im Zuge des Programms "Biologische Vielfalt" stellt der Bund dafür etwa 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, wie das Ministerium am 18. Juni in Berlin mitteilte.

Das Projekt "Lelina - Lern- und Erlebnislabor Industrienatur" wolle die "große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen direkt neben Industrieruinen" deutlich machen, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Diese "Industrienatur" wolle man mit dem Projekt erlebbar machen und "gemeinsam mit Schulen als Lernort für Umweltthemen nutzen".

Das Ruhrgebiet sei der größte Ballungsraum Deutschlands, betonte Schulze. Das geplante Projekt fördere das "Bewusstsein für die Gefährdung der biologischen Vielfalt und trägt zugleich zur positiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei". Das Vorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz betreut und im Verbund mit dem Regionalverband Ruhr (RVR), der Ruhr-Universität Bochum, der Bergischen Universität Wuppertal und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet durchgeführt.

An den "grünen Lernorten" sollen Schüler ihre natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Kenntnisse erweitern. Als außerschulische Lernstandorte dienen der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Essener Gleispark Frintrop und die Halde Eickwinkel, die Dortmunder Kokerei Hansa und die Halde Sachsen in Hamm. Auf diesen Flächen sollen die Lernlabore in großen Containern untergebracht werden, in denen experimentiert und geforscht werden kann.

Derzeit befindet sich das Projekt laut einem RVR-Sprecher noch in der Entwicklung. In der ersten Projektphase nehmen zunächst zehn Schulen an den Standorten in Essen und Hamm teil. Im Laufe des Projektverlaufs sollen bis zu 35 Schulen das Angebot nutzen. Geplant ist darüber hinaus, das Thema "Biologische Vielfalt der Industrienatur" im Schulalltag langfristig zu verankern.