Die Vereinten Nationen sind alarmiert über die anhaltende Gewalt gegen Binnenflüchtlinge im Osten des Kongos. Rund 300.000 Menschen, die meisten davon Frauen und Kinder, seien Opfer brutaler Übergriffe durch verschiedene bewaffnete Gruppen, warnte ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR am 12. November in Genf.

Tötungen, Vergewaltigungen und Verschleppungen seien in Gebieten der Provinzen Ituri und Nord-Kivu zu beklagen, erklärte der Sprecher, Babar Baloch. Sexuelle Ausbeutung sei weit verbreitet. Die Menschen seien seit Juni von den Bewaffneten vertrieben worden. Nord-Kivu und Ituri sind auch Brennpunkte einer Ebola-Epidemie.

Ebola-Gefahr

Seit Mitte 2018 infizierten sich laut den Behörden der Demokratischen Republik Kongo knapp 3.300 Menschen mit der hochansteckenden Fieberkrankheit, rund 2.200 von ihnen seien gestorben. Der UNHCR-Sprecher betonte, dass weitere vier Millionen Menschen im gesamten Kongo als Binnenflüchtlinge umherirren. Das seien etwa zehn Prozent aller Binnenflüchtlinge weltweit.

Das UNHCR benötige für die Versorgung von Menschen auf der Flucht im Kongo in diesem Jahr 150 Millionen US-Dollar. Geber hätten bislang nur 57 Prozent der benötigten Summe bereitgestellt.