Mit Blick auf den Lehrermangel richtet die nordrhein-westfälische Landesregierung in Kooperation mit den Hochschulen im Land 1.000 zusätzliche Studienplätze für Grundschullehrer, Sonder-, Pflege- und Sozialpädagogen ein. Zum Wintersemester 2020/21 soll es 500 neue Studienplätze im Lehramt für sonderpädagogische Förderung geben, wie Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am 13. November mitteilte. Im Grundschullehramt werden dauerhaft 300 zusätzliche Bachelor-Studienplätze geschaffen.

In der Sozialpädagogik sind 80 weitere Studienplätze für künftige Lehrer an Berufskollegs zur Erzieherinnen-Ausbildung geplant. Im Bereich Pflegepädagogik wird bereits im laufenden Wintersemester mit der Aufstockung um 110 Studienplätze für Lehrkräfte an Pflegeschulen begonnen.

Investition von rund 115 Millionen Euro bis 2025

Die notwendigen Finanzmittel in Höhe von rund 115 Millionen Euro bis 2025 würden je zur Hälfte vom Wissenschaftsministerium und den beteiligten Hochschulen aufgebracht, sagte die Ministerin. Das Land habe zudem den Universitäten und den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zugesagt, auch die Gelder für die notwendige Aufstockung von Professoren und Mitarbeitern bereit zu stellen, erklärte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Marcus Baumann.

Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Lambert T. Koch, nannte die Schaffung der zusätzlichen Studienplätze ein "soziales Investment", das auf langfristige Wirkung angelegt sei. Nach seinen Worten dauert es fünf bis sieben Jahre, bis die Lehramtsstudierenden auch als Lehrer eingesetzt werden können. Aktuell studieren an Rhein und Ruhr laut Koch 10.300 Studierende für das Lehramt an Grundschulen, 6.300 im Bereich Sonder- und 271 im Bereich Sozialpädagogik.

Die zusätzlichen Studienplätze für Sozialpädagogik sollten an der TU Dortmund und wahrscheinlich an der Universität Wuppertal entstehen. Neue Studienplätze für Lehramt an Grundschulen sind in Bielefeld, Duisburg, Essen, Dortmund, Köln, Münster, Siegen und Wuppertal geplant. Weitere Sonderpädagogik-Studienplätze soll es in Bielefeld, Dortmund, Köln, Paderborn, Siegen, Wuppertal und eventuell an einem weiteren Standort geben.