Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat die geplante Beteiligung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an der Seenotrettung im Mittelmeer begrüßt. "Es geht ja darum, ein Signal zu setzen", erklärte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am 12. September in Düsseldorf. Das Engagement zeige, dass sich die Kirchen nicht damit abfänden, "dass weiterhin regelmäßig Menschen, die auf der Flucht sind, die Schutz und Zuflucht suchen, im Mittelmeer sterben", unterstrich Rekowski, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der EKD ist.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hatte in Berlin darüber informiert, dass die evangelische Kirche gemeinsam mit etlichen weiteren Organisationen zusammen ein Schiff für die Seenotrettung kaufen will. Das sehe ein aktueller Beschluss des Rates der EKD vor. Zum Unterhalt des Rettungsschiffs solle ein Verein mit breiter gesellschaftlicher Beteiligung gegründet werden. An der Finanzierung wird sich nach Rekowskis Angaben voraussichtlich auch die rheinische Kirche beteiligen.

Bedford-Strohm mahnte, dass Menschen ertrinken und sterben, könne von niemandem hingenommen werden, schon gar nicht von Menschen christlichen Glaubens. "Not hat keine Nationalität", sagte der bayerische Landesbischof. Egal aus welchen Gründen Menschen in Lebensgefahr sind, bestehe die Pflicht zu helfen. Die Anschaffung eines Rettungsschiffs sei nicht nur Symbolik. Es würden ganz konkret Menschen gerettet.

Hintergrund des EKD-Ratsbeschlusses ist eine Resolution, die im Juni auf dem Kirchentag in Dortmund verabschiedet worden war. In dieser wurden die EKD und die Landeskirchen dazu aufgefordert, selbst ein Schiff zur Rettung von Menschen in Seenot ins Mittelmeer zu entsenden.