Rund 147.000 Kinder unter drei Jahren haben in Nordrhein-Westfalen im März dieses Jahres eine Kita oder eine Tagesmutter besucht. Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 28,2 Prozent, wie das statistische Landesamt am 3. September in Düsseldorf mitteilte. 45.164 der betreuten unter Dreijährigen wurden von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater versorgt.

Die Betreuungsquoten in den einzelnen Altersgruppen variieren der Statistik zufolge deutlich. Während 1,2 Prozent der unter einjährigen und ein Viertel der einjährigen Kinder (25 Prozent) betreut wurden, waren es mehr als die Hälfte (57,8 Prozent) der zweijährigen Mädchen und Jungen. Ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht ab Vollendung des ersten Lebensjahres. Auch regional variiere die Betreuungsquote, erklärten die Statistiker: Am höchsten war sie demnach im Kreis Coesfeld mit 39,3 Prozent, am niedrigsten in Duisburg mit 16,8 Prozent.

Personalnotstand beklagt

Insgesamt nahmen in NRW Anfang März Eltern von 601.781 Kindern unter sechs Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung in Anspruch. 53.675 der betreuten Kinder wurden von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater versorgt, 90,7 Prozent von ihnen waren jünger als drei Jahre. Die Betreuungsquote der drei- bis fünfjährigen Kinder lag bei 91,8 Prozent und damit leicht unter der Quote des Vorjahres (92 Prozent). Auch in dieser Altersgruppe hatte der Kreis Coesfeld mit 98,8 Prozent die höchste Betreuungsquote, am niedrigsten lag sie in Mönchengladbach mit 81,9 Prozent.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in NRW wies angesichts der Zahlen auf den Personalmangel in Kitas hin. Laut einer Studie des VBE und des Deutschen Kitaleitungskongresses beklagten 95 Prozent aller Kindergärten in NRW einen Mangel an Fachkräften, hieß es. "Der Personalnotstand muss im Mittelpunkt der politischen Anstrengungen stehen", sagte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau. Mit Blick auf die Pläne von NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP), verstärkt Quereinsteiger für Kitas zu gewinnen, erklärte Behlau: "Quereinstieg ohne eine intensive Vorqualifizierung darf es nicht geben."