Die katholische Kirche will ihre Finanzen in Zukunft transparenter gestalten. Das hat die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) beschlossen, teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz am 28. August in Bonn mit. Künftig sollen alle Diözesen ihre Jahresabschlüsse veröffentlichen. Ziel sei es, "transparent und nachvollziehbar" die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel der deutschen Diözesen nachzuweisen, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.

Unbedenklichkeitssiegel

Nicht nur die kirchlichen Verwaltungsbezirke, die Diözesen, sondern auch Bischöfliche Stühle, Domkapitel und Rechts- und Vermögensträger von diözesaner Bedeutung sollen mindestens die Bilanz und die Ergebnisrechnung offenlegen. Außerdem soll eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Jahresabschlüsse nach den jeweils geltenden Bestimmungen des Handelsgesetzbuches prüfen. Ziel der Prüfungen ist ein sogenannter "uneingeschränkter Bestätigungsvermerk" - eine Art Unbedenklichkeitssiegel.

Viele der 27 katholischen Diözesen veröffentlichen ihre Bilanzen bereits einmal im Jahr, teilte ein Sprecher der Bischofskonferenz mit. Der Beschluss gelte jetzt jedoch verbindlich für alle - mit zwei Ausnahmen: die Diözese Rottenburg-Stuttgart und der nordrhein-westfälische Teil des Bistums Münster. Hier gelten nach Aussage eines Bistumssprechers andere, aber mit der neuen Regelung vergleichbare Bestimmungen.