Bogotá (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá eine Aufnahmeeinrichtung für venezolanische Flüchtlinge besucht. In der Einrichtung am zentralen Busbahnhof informierten sich Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender über die aktuelle Situation und den Umgang Kolumbiens mit den Flüchtlingen aus dem Nachbarland, die wegen der dortigen Krise das Land verlassen. Steinmeier hatte bei seinem Besuch die Anstrengungen Kolumbiens wiederholt gewürdigt. Das Land trage eine Last, sagte er.
Kolumbien mit 50 Millionen Einwohnern verzeichnete im Februar nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) 1,17 Millionen Flüchtlinge aus Venezuela. Durchschnittlich rund 80 Personen erreichen nach Angaben von Mitarbeitern der Einrichtung in Bogotá täglich den Busbahnhof der Hauptstadt Kolumbiens. In Bogotá leben nach ihren Angaben inzwischen mehrere Hunderttausend venezolanische Flüchtlinge.
Gespräche am Busbahnhof
Viele, die die Grenze nach Kolumbien überqueren, wollen nach Angaben der Mitarbeiter auch weiter nach Ecuador und Peru. Sie erhalten nach ihren Worten Papiere für die Weiterreise. Venezolanische Flüchtlinge, die in Kolumbien bleiben wollen, erhielten Sonderaufenthaltsgenehmigungen. Mit den Papieren habe die kolumbianische Regierung flexibel auf den Andrang der Flüchtlinge aus Venezuela reagiert, sagte die Einrichtungsleiterin Cristina Vélez. Die Flüchtlinge könnten damit legal in Kolumbien bleiben und eine Arbeit aufnehmen.
Für den Besuch der Einrichtung haben sich Steinmeier und seine Frau am 13. Februar eine Stunde Zeit genommen. Sie redeten auch mit Flüchtlingen, die am Busbahnhof auf ein Beratungsgespräch und die Ausstellung ihrer Aufenthaltspapiere warten. Am Vormittag wollte Steinmeier weiter nach Ecuador reisen. Auch in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito will der Bundespräsident eine Einrichtung für venezolanische Flüchtlinge besuchen.