"Suche Frieden und jage ihm nach" - unter dieser Jahreslosung steht für Christen in Deutschland das Jahr 2019. Die biblischen Leitworte werden von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) bereits mehrere Jahre im Voraus ausgewählt. Die Losung für dieses Jahr stammt aus Psalm 34. Vers 15 lautet vollständig in der Lutherübersetzung: "Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!"

Die Praxis der Losungen stammt von der Herrnhuter Brüdergemeine in der sächsischen Oberlausitz. 1728 wählte der Begründer dieser geistlichen Gemeinschaft, Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760), zum ersten Mal einen Bibelspruch für die Mitglieder der Herrnhuter aus. Nach dem Vorbild Zinzendorfs zieht bis heute ein Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft - ähnlich einer Lotterie - ein Bibelwort für jeden Tag aus einer silbernen Schale. Die so ermittelten Bibelworte werden als "Tageslosungen" in einem Sammelband veröffentlicht.

Die Jahreslosung folgt zwar der Praxis der Herrnhuter, geht aber zurück auf den Kirchenkampf in der zu Ende gehenden Weimarer Republik. Initiator war der württembergische Pfarrer und Liederdichter Otto Riethmüller (1889-1938), der Mitglied der Bekennenden Kirche war. Er wollte den NS-Schlagworten Bibelverse entgegenstellen. Deshalb begründete er 1930 die Tradition der Jahreslosungen. Die erste Jahreslosung 1930 war "Ich schäme mich des Evangeliums von Jesus Christus nicht" (Römer 1,16).

Losung Thema beim "Politischen Nachtgebet" in Duisburg

Um die Jahreslosung für 2019 geht es beim "Politischen Nachtgebet" in Duisburg-Marxloh am 7. Januar. Wie der Bibelvers "Suche Frieden und jage ihm nach" (Psalm 34,15) verstanden werden kann, soll an dem Abend diskutiert werden, kündigte der Kirchenkreis Duisburg an. Außerdem sei ein Themenausblick für 2019 geplant. Das Politische Nachtgebet wird veranstaltet von dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, der IG Metall, der evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh und der katholischen Gemeinde St. Norbert. Beginn ist um 18 Uhr in der Kreuzkirche, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.nachtgebet.de.