Genf (epd). Die tödliche Ebola-Epidemie breitet sich im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation immer weiter aus. Inzwischen seien 440 Ebola-Fälle in dem krisengeschüttelten Gebiet erfasst worden, von denen 255 tödlich verlaufen seien, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am 3. Dezember in Genf. Es handele sich um den zweitgrößten Ebola-Ausbruch in der Geschichte nach der verheerenden Epidemie 2013/14 in Westafrika.
Tedros betonte, dass ein hohes Risiko auch für Kongos Nachbarländer wie Uganda und Südsudan existiere. Der gefährliche Erreger kenne bei seiner Ausbreitung keine Grenzen. Laut Tedros behindert die Gewalt im Nordosten des Kongos die Kampagne gegen Ebola stark. Mehr als 60 bewaffnete Gruppen kämpften dort, rund eine Million Menschen seien auf der Flucht.
40.000 Menschen geimpft
Gleichzeitig gab sich der Äthiopier Tedros zuversichtlich über die Eindämmung der Tropenkrankheit. Die WHO, Kongos Regierung und Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" setzten den Kampf gegen Ebola fort. Rund 40.000 Menschen seien bereits mit einem experimentellen Wirkstoff gegen die Krankheit geimpft worden.
Bei der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie 2013/14 starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt 11.300 Menschen. Die WHO hatte den Ausbruch damals unterschätzt und wurde deswegen massiv kritisiert.