Die Evangelische Kirche von Westfalen stärkt die Gehörlosenseelsorge. Die Kirchenleitung hat insgesamt acht neue Pfarrstellen in dem Bereich geschaffen, wie das Landeskirchenamt am 7. Dezember in Bielefeld mitteilte. Ab 1. Februar werden sieben der Theologen ihre Arbeit in den unterschiedlichen Regionen Westfalens aufnehmen, eine weitere Berufung werde noch folgen. Zu den Aufgaben der Seelsorger gehören regelmäßige Gottesdienste in Gebärdensprache in den Gehörlosengemeinden und Regionen sowie Taufen, Trauungen und Bestattungen für Gehörlose und ihre Angehörige.

Weitere Aufgaben sind den Angaben zufolge Konfirmandenunterricht mit Elternarbeit in Kooperation mit den Schulen sowie die Gewinnung, Ausbildung und Begleitung von ehrenamtlich Mitarbeitenden in den Gemeinden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Landessynode, das einmal jährlich in Bielefeld-Bethel tagende "Kirchenparlament", die Weiterentwicklung der "Gesamtkonzeption Seelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen" beschlossen. Eine Folge daraus sei die Einrichtung der neuen Pfarrstellen, hieß es.

Notfallseelsorge gestärkt

Bereits am 4. Dezember gab die Landeskirche kennat, dass in der Notfallseelsorge fünf neue Pfarrstellen geschaffen werden. Die Seelsorger sind zuständig für die Regionen Münsterland, Ostwestfalen, Hellweg, Ruhrgebiet und Südwestfalen. Damit werde die Notfallseelsorge als gesamtkirchliche Aufgabe langfristig gesichert. Bislang wurde Seelsorge in diesem Bereich dezentral von den Kirchenkreisen organisiert. Die fünf neuen hauptamtlichen Notfallseelsorger sind ab dem 1. Februar in den Regionen aktiv und für die regionalen Teams verantwortlich.

Für die Region Münsterland ist Pfarrerin Alexandra Hippchen zuständig, für Ostwestfalen Pfarrer Matthias Rausch und für die Region Hellweg Pfarrer Ingo Janzen. Im Ruhrgebiet ist Pfarrer Peter Rutz für die Notfallseelsorge verantwortlich und in Südwestfalen Pfarrer Frank Rüter.

Notfallseelsorger sind unter anderem bei Verkehrsunfällen mit Verletzten oder Toten sowie nach einem Suizid im Einsatz. Sie stehen verletzten Menschen bei oder überbringen Todesnachrichten an Angehörige. Auch die Seelsorge an Feuerwehrleuten und Sanitätern gehört zu ihren Aufgaben. Notfallseelsorger kooperieren bei ihrer Arbeit mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.