Der Deutsche Kinderhörspielpreis geht in diesem Jahr an das Hörspiel "Eine Hand voll Sterne" über Syrien vor und während des Bürgerkriegs. Gudrun Hartmann habe das gleichnamige Buch von Rafik Schami als Hörspiel für den Hessischen Rundfunk in Kooperation mit dem WDR realisiert, teilte die Film- und Medienstiftung NRW am 7. November in Düsseldorf mit. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde am 10. November bei den ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe verliehen.

"Eine Hand voll Sterne" erzählt die Geschichte der zehnjährigen Salima, die mit ihren Großeltern während des syrischen Bürgerkriegs in einem Schutzkeller in Damaskus sitzt. Um sie von dem Schrecken abzulenken, liest ihr Opa aus seinem alten Tagebuch vor. Es erzählt vom Damaskus seiner Kindheit, in dem verschiedene Nationalitäten und Religionen friedlich miteinander lebten, und seinem Versuch, seinen Traum zu verwirklichen, Journalist zu werden.

Die Jury lobte die feinfühlige Übertragung des Romans ins akustische Medium. "Stimmen, Geräusche und Musik lassen die Welt von Damaskus vor dem Krieg wieder auferstehen, eine Welt, deren Reichtum an Geschichten dieses Hörspiel zu einem Fest des Zuhörens macht", hieß es. Zugleich blende das Hörspiel den aktuellen Krieg in Syrien nicht aus und mache auf mutige Weise Gewalt und Zerstörung zum Gegenstand der Handlung in einem Kinderhörspiel.

Aus insgesamt 30 eingereichten Produktionen wählte die Jury neben dem Gewinnerhörspiel vier weitere Produktionen für eine "Top 5"-Liste aus: "Ab nach Paris" von Bernd Gieseking (hr), "Flummi Bruder" von Judith Ruyters (Deutschlandfunk Kultur), "Milas Welt" von Thilo Reffert (Deutschlandfunk Kultur) und "They called him bubble - wie ein kleines grünes Kaugummi an die Nasenspitze der Freiheitsstatue gelangte" von Silke Wolfrum (BR). Träger des Kinderhörspielpreises sind die Film- und Medienstiftung und die Landesrundfunkanstalten der ARD.